DFB-Vize Koch: "Spitzenfußball ist ohne Sponsoren und Investoren nicht möglich"
- VON OLIVER GRISS UND STUART FRANKLIN (Bongarts/Getty Images)
- 17.06.2017 08:52
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VON OLIVER GRISS UND STUART FRANKLIN (BONGARTS/GETTY IMAGES)
Rainer Koch mag die Löwen. Das ist hinlänglich bekannt. Deswegen war es dem DFB-Vize auch ein Anliegen, dass die Sechziger nach dem Lizenzentzug wenigstens in der Regionalliga Bayern starten, möglicherweise auch aus Motiven, seine eigene Liga aufzuwerten. Im ausführlichen Interview mit dem “Münchner Merkur” spricht der Fußball-Funktionär aus Poing über:
die Löwen-Zukunft: “Der TSV 1860 hat sich in den letzten zwei Wochen auf einen guten Weg begeben. Ich hoffe, der Weg wird konsequent weiter beschritten. In der Spitze arbeiten im Verein und in der KGaA vernünftige Leute, mit dem jungen Team um Trainer Daniel Bierofka wurde ein Neuanfang gemacht, mit dem sich die Anhänger des Vereins identifizieren wollen und können. Das hat der Zuspruch der Fans beim ersten Training gezeigt. Was jetzt noch fehlt, ist, mit Hasan Ismaik eine Lösung zu finden. Ich wünsche mir jedenfalls keine Insolvenz.”
die 50+1-Regel im deutschen Fußball: “Mir ist es wichtig – und nichts anderes bedeutet die 50+1-Regel –, dass der Verein und seine Mitglieder diejenigen sind, die entscheiden. Und wenn der Verein Hasan Ismaik zum Präsidenten wählen würde, ist das eine Entscheidung des Vereins, die ich akzeptieren würde. Es wird aber Robert Reisinger kandidieren, und ich hätte nichts einzuwenden, wenn er gewählt würde. Im Übrigen hoffe ich immer noch, dass es gelingt, Hasan Ismaik zu vermitteln, dass er als Investor eine wichtige Rolle spielen kann – aber nach den Spielregeln des BFV, die er einzuhalten hat. Ich hatte mit ihm immer offene Gespräche, habe ihm stets klar gesagt, was ich denke. Er hat es respektiert, wenn auch nicht immer befolgt. Spitzenfußball ist ohne Sponsoren und Investoren nicht vorstellbar. Ich bin niemand, der sagt, dass Fußball keine Sponsoren oder Investoren braucht. Deshalb bemühe ich mich zu vermitteln. Auch Herr Fauser und Herr Reisinger machen das sehr vernünftig. Niemand äußert sich aggressiv in Richtung Ismaik. Und sie wollen meines Erachtens auch nicht die Insolvenz.”
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das Sicherheitssystem in der Regionalliga: “Wir haben in Bayern die strengsten Sicherheitsregularien von allen Regionalligen in Deutschland. Wir sind die Einzigen, die bei jedem Spiel einen Spiel- und Medienbeauftragten vom Verband vor Ort haben, zudem haben wir als einziger Verband klare Vorgehensregelungen, etwa bei Pyro-Vorfällen. Regionalliga-Fußball ist nicht vorstellbar, wenn man sich nicht an diese Regeln hält. Ich hoffe, dass das auch die Löwen-Fans anerkennen. Wir setzen unsere Vorgaben in Absprache mit den Sicherheits- und Ordnungsbehörden und den Vereinen genau um. Natürlich schauen wir uns aktuell auch jeden einzelnen Spielort an und entscheiden, ob ein Ausweichstadion nötig ist. Theoretisch kann jedes Spiel auch in einem sehr kleinen Stadion ausgetragen werden. Aber dann stellt sich die Frage, wie das Stadion oder vielleicht gar der ganze Ort abgeschirmt werden kann. Dann stehen womöglich 2000 Leute ohne Tickets irgendwo im Ort.”
die Medienpräsenz der Regionalliga: “Wir haben die TV-Präsenz Jahr für Jahr ausgebaut, und es sieht aktuell gut aus, dass „Sport1“ den Montagabend zum Regionalliga-Tag macht. Ich nehme an, dass auch der BR den Fokus mehr auf die Regionalliga Bayern richtet. Unsere Verbandsmedien, insbesondere bfv.tv im Internet, werden wir auch ausweiten. Zu guter Letzt bin ich guter Dinge, dass die Regionalliga außerdem in den Privatsendern präsenter wird. Da laufen derzeit Verhandlungen.”