VON DOMINIK SAUTER UND BERND FEIL (MIS-FOTO)

Heute wird Löwen-Legende Karsten Wettberg 76 Jahre alt. Im Interview mit dieblaue24 spricht der “König von Giesing” über seine persönliche Zukunft nach seinem Aus als Coach von Landesligist Donaustauf, seinen Blick auf Daniel Bierofka und die Löwen, und seine Hoffnung, dass es in der Debatte zwischen Verein und Investor doch noch zu einer guten Lösung für den Regionalliga-Tabellenführer kommt.

dieblaue24: Herr Wettberg, alles Gute zu Ihrem Geburtstag! Wie feiern Sie?

KARSTEN WETTBERG: Vielen Dank. Ach, ich feiere dieses Jahr eigentlich wie immer, mit engen Freunden im kleinen Kreis.

Wie steht es nach Ihrem Engagement in Donaustauf um Ihre Ambitionen als Trainer? Wars das jetzt für Sie? Wie sehen Ihre Pläne aus?

Also, um noch einmal auf die Trainerbank zurückzukehren - da muss es schon was ganz Spezielles sein, damit ich mir das nochmal vorstellen kann. Aber was mich nochmal wirklich reizen würde, wäre eine Aufgabe im Scouting-Bereich.

Sie gelten als erfolgreichster Amateur-Trainer aller Zeiten. Wie bewerten Sie die Arbeit von Daniel Bierofka beim TSV 1860?

Die Arbeit von Bierofka ist nicht hoch genug zu bewerten. Wie er die Mannschaft formt, ihr einen ganz eigenen Spielstil vermittelt und das Team führt - das ist wunderbar anzusehen. Der Erfolg gibt ihm bislang ja auch Recht - Daniel Bierofka ist der richtige Mann am richtigen Ort.

Aktuell ist es ziemlich ruhig im Umfeld von 1860 - vielleicht zu ruhig. Hand aufs Herz: Rechnen Sie noch mit einer Einigung zwischen dem e.V. und Hasan Ismaik?

Ganz ehrlich: Ich glaube immer noch daran. Meiner Meinung nach müssen beide Seiten an einen Tisch kommen und endlich wieder direkt miteinander sprechen. Das ist wie bei einer Papstwahl - man muss solange beraten, bis endlich weißer Rauch aufsteigt und eine Lösung gefunden wurde. Denn im Ziel sind sich beide Seiten ja einig: Alle Beteiligten wollen mit den Löwen Profifußball spielen. Auch die Fanlager müssen wieder zueinander finden. Pyros und Gewalt haben im Stadion natürlich nichts zu suchen. Ich freue mich aber immer wieder, wieviele junge Leute bei Sechzig ins Stadion kommen. Das ist die Zukunft! Ich bin vielleicht ein alter Mann - aber ich bin nicht von gestern.

Zu Ihrem Geburtstag wünschen Sie sich sicher auch einen Sieg der Löwen gegen Wacker Burghausen. Wie lautet denn ihr Tipp?

Wenn Sechzig gut verteidigt und besonders Stürmer Sascha Marinkovic in den Griff bekommt, bin ich guter Dinge. Ich tippe auf ein 2:0 für die Löwen.