VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS-FOTO)

Daniel Bierofka lebt den TSV 1860. Der 38-Jährige ist neben U19-Trainer Christian Wörns der einzige echte Fachmann mit Fußball-Kompetenz beim Regionalliga-Spitzenreiter und deswegen macht er sich große Sorgen um die Zukunft an der Grünwalder Straße. “Wir brauchen professionelle Strukturen”, forderte der 38-Jährige am Montag in einer Presserunde nach dem 1:1 in Rosenheim zum wiederholten Male, nachdem der Verein es auch unter Geschäftsführer Markus Fauser nicht unbedingt geschafft hat, die Löwen richtig aufzustellen. Es fehlt nicht nur ein Sportchef, sondern auch ein Pressesprecher - beide Jobs benötigt man bei einem ambitionierten Fußball-Verein wie dem TSV. Dass auf diesen Positionen immer noch nichts passiert ist, kann Bierofka nur schwer nachvollziehen. Er sagt: “Das muss ich als Angestellter des Vereins akzeptieren.”

Bierofkas Wunsch: “Im Hintergrund müssen gewisse Dinge geregelt werden, um die Strukturen zu schaffen. Damit meine ich die Gesellschafter - beide. Ich kann an den Verein und die Ismaik-Seite nur appellieren: Man muss vernünftig sein und versuchen, einen gemeinsamen Weg zu finden. Man muss klar sagen: Wie soll es hier weitergehen? Was hat man für Perspektiven? Wie soll es in zwei oder fünf Jahren aussehen? Wir brauchen endlich eine Richtung, an der wir uns alle orientieren können. Und dann hoffe ich, dass wir das dann auch umsetzen können.”

Sollten sich beide Seiten nicht annähern, sieht Bierofka für die Zukunft schwarz: “Wenn das nicht funktioniert, weiß ich auch nicht, wie es dann weitergeht.” Mit Ismaiks derzeitigem Statthalter Anthony Power sei Bierofka nach eigener Aussage bereits in Kontakt, mit Präsident Robert Reisinger dagegen ist der Kontakt eher flüchtig: “Wir haben eher wenig Austausch. Wir sehen uns ab und zu bei den Spielen, begrüßen uns und er beglückwünscht uns nach Siegen - das war’s dann…”