VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS-FOTO)

Fredi Heiß ist eine lebende Legende beim TSV 1860. Der ehemalige Meisterspieler von 1966 feiert heute seinen 77. Geburtstag - auf Teneriffa. “Wir haben bestes Wetter hier, 26 Grad”, frohlockt der Ex-Nationalspieler am Dienstagnachmittag gegenüber dieblaue24.

Heiß erfreut sich noch immer bester Gesundheit - deswegen kann er noch immer sein Leben richtig genießen. “Ich habe das Glück”, sagt er, “dass ich keine gesundheitlichen Probleme habe. Das ist das Schöne. Ich kann immer noch Sport machen: Am liebsten würde ich zwar noch Fußballspielen, aber es reicht nur noch für Golf (lacht).”

Dass mit Zeljko Perusic und Otto Luttrop zuletzt zwei weitere Meister-Löwen verstorben sind, macht Heiß sehr nachdenklich: “Viele aus unserer Meister-Mannschaft sind leider nicht mehr unter uns. Das ist besonders bedauerlich, weil wir uns immer über die große Kameradschaft definiert haben.”

Auch wenn Heiß kaum mehr ins Stadion geht, verfolgt er seinen Herzensverein, bei dem er seit 64 (!) Jahren Mitglied ist, noch immer über die Medien. “Die Entwicklung ist sehr frustrierend. Schade, dass es so weit gekommen ist”, erklärt der ehemalige Stürmer, für den vor allem Daniel Bierofka der große Hoffnungsträger auf eine schnelle Rückkehr in den Profifußball ist. “Bierofka ist der Idealfall für 1860”, sagt Heiß: “Seine Begeisterung, sein Wissen und Engagement sind ein großes Pfund für den Verein.” Dennoch wünsche sich Heiß mehr Fußball-Kompetenz im Verein: “Ein Fußballverein muss von Fußballern geführt werden und nicht von Fans.”

Wo war Herr Mey und all die anderen, als der Verein 2011 am Boden lag?

Dass sich der Verein und Investor Hasan Ismaik weiterhin nicht aufeinander zu bewegen, gefällt Heiß überhaupt nicht: “Ich verfolge die ganzen Diskussionen, dass Investoren plötzlich großes Interesse an 1860 haben - dann frage ich mich aber: Wo war Herr Mey und all die anderen, als der Verein 2011 am Boden lag? Es musste erst ein reicher Mann aus dem Morgenland kommen, um den Verein zu retten. Das scheinen viele vergessen zu haben…”

Obwohl Heiß für die große Tradition von 1860 steht, sagt er ganz klar: “Ohne Investor wirst du nicht mehr als Dritte Liga spielen können - ich weiß nicht, ob sich damit der Verein zufrieden gibt…”