Reisinger: "Ismaik? Die Türen sind nicht zu!"
- VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS-Foto)
- 26.12.2017 18:34
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VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS-FOTO)
Interviews mit Robert Reisinger sind eine echte Rarität. Bislang gab es sie nur in seinem Hausblatt, dem Münchner Wochenanzeiger, zu lesen - pünktlich zum Jahreswechsel führte der 53-Jährige auch ein großes Interview mit der “tz”. Dabei sprach der gelernte Speditionskaufmann über:
sein Fazit für 2017: “Ein heftiges Jahr mit dramatischen Ereignissen hat ein sportlich versöhnliches Ende genommen. Die erste Mannschaft ist Tabellenführer in der Regionalliga Bayern und hat alle Chancen auf die Aufstiegsrelegation. Die Rückkehr nach Giesing hat verschüttetes Potenzial in vielen Bereichen freigesetzt. Es macht wieder Spaß, Löwenfan zu sein. Mithilfe von Partnern und Sponsoren haben wir im Sommer die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass ein sportlicher Aufstieg auch finanziell machbar ist.”
die Kritik von Ex-Präsident Cassalette am Hoppen-Antrag: “Das offenbart ein seltsames Demokratieverständnis, mit dem ich nichts anfangen kann. Eine Bevormundung der Mitglieder sieht die Satzung nicht vor. Das ist für mich auch keine Strategie. Dahinter steckt die, mit Verlaub, naiv wirkende Vorstellung, wäre man nur lieb genug zum reichen Onkel gewesen, hätte der die Party schon weiter bezahlt. Wir müssen doch nicht so tun, als hätte es keine Konflikte gegeben. Als wären Forderungen, denen wir als Gesellschafter nicht nachgeben konnten, nie eingegangen. Die Auseinandersetzung war nach dem doppelten Abstieg vor aller Augen überdeutlich. Wenn dann Mitglieder sagen, wir wollen das so nicht mehr haben, respektiere ich dieses Signal. Umgekehrt müssen die Mitglieder damit leben, wenn die Gremien nach Prüfung empfehlen, das nicht zu tun und wir dann den Wunsch nicht umsetzen.”
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seinen Führungsstil: “Ich bin es beruflich gewohnt, verschiedene Seiten zusammenzubringen und Lösungen zu erarbeiten. Von Mitgliedern und Fans, mit denen ich bei Versammlungen, Fanklub-Besuchen und anderen Treffen in persönlichen Kontakt komme, erhalte ich weit positiveres Feedback als in anonymen Kommentaren im Internet.”
einen “Neuanfang” mit Ismaik: “Klar ist, so wie das in der Vergangenheit gelaufen ist, macht es für keinen der beiden Gesellschafter Sinn. Wir müssen das Verhältnis zueinander neu justieren. Dazu gehört für mich auch, von dieser emotionalen Ebene runterzukommen. Herr Ismaik hält 60 Prozent der KGaA und ich habe von Anfang an für eine Zusammenarbeit geworben. Die Türen sind nicht zu. In der Vergangenheit haben in manchen Phasen unterschiedliche Vorstellungen existiert, wie unsere Partnerschaft gelebt werden kann. Trotzdem wollte jeder - und das unterstelle ich auch Hasan Ismaik - das Beste für den TSV 1860 München. Ausnahmslos! Der Verein hat seit 2011 in unterschiedlichster personeller Konstellation versucht, ein gutes Einvernehmen mit unserem Mitgesellschafter herzustellen. Als Präsident war nahezu jeder Charaktertyp darunter. Das Ergebnis war für beide Seiten nicht befriedigend. Jetzt bin ich an der Reihe. Wunder kann ich keine versprechen, aber ein ehrliches Bemühen.”