VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS-FOTO)

Möglicherweise kommt am morgigen Montag wieder die 50+1-Regel beim TSV 1860 zum Einsatz, wenn es darum geht, den bisherigen Finanzchef Michael Scharold in der Beiratssitzung als Geschäftsführer des Regionalliga-Tabellenführers durchzusetzen. Während der Verein den Priener favorisiert, will Investor mit Franz Gerber einen erfahrenen Sportler auf dieser Position sehen.

Ungeachtet der Probleme an der Grünwalder Straße spricht sich der frühere Welttorhüter Oliver Kahn für die Abschaffung der 50+1-Regel im deutschen Fußball aus, um die Bundesliga mit Hilfe von Investoren konkurrenzfähig zu halten. „Die 50+1-Regel ist problematisch“, sagte der 48-Jährige am Samstag laut einem Bericht der „Heilbronner Stimme“. Und: „Aus meiner Sicht ist es möglich, zielgerichtet Investoren in einen Klub zu holen und gleichzeitig die Tradition und Kultur des Fußballs zu bewahren. Das lässt sich miteinander vereinbaren.”

Selbst sein ehemaliger Verein, der FC Bayern, könne langfristig nicht auf Investoren verzichten. „Auch der FC Bayern wird künftig siebzig, achtzig, neunzig Millionen Euro in die Hand nehmen müssen, um Topspieler zu bekommen“, meinte der Champions-League-Sieger von 2001, der damit rechnet, dass die 50+1-Regel demnächst fallen wird.