VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS-FOTO)

Michael Scharold saß in dem Raum der Geschäftsstelle an der Grünwalder Straße, in der der berühmt-berüchtigte Werner Lorant zu Bundesliga-Zeiten seine Vulkan-Ausbrüche in die Notizblöcke der Reporter diktierte. Der neue Geschäftsführer hatte dagegen einen sachlich-vernünftig wirkenden ersten Auftritt als neuer starker Mann der Löwen. Scharold schlug dabei auch versöhnliche Töne gegenüber Investor Hasan Ismaik an. “Ich hoffe”, sagte er, der sich selbst als “Münchner Kindl” - weil in der Landeshauptstadt geboren - bezeichnet, “dass ich Ismaik mit meiner Arbeit überzeugen kann, dass ich doch die richtige Besetzung bin. Ich will mit Ergebnissen überzeugen.”

Dass das Tischtusch zwischen ihm und Ismaik zerschnitten sein könnte, dementierte Scharold: “Das stimmt nicht, wir hatten erst am Montag Kontakt.” Die jüngsten Attacken von Ismaik blendete der Fauser-Nachfolger aus.

Bis 2019 unterschrieb der Priener einen Geschäftsführer-Vertrag, dabei hatte er selbst dem Verein einen Fünf-Jahres-Plan vorgeschlagen. Seine Begründung: “Es wäre nicht seriös gewesen, wenn ich auch einen Fünf-Jahres-Vertrag bekommen hätte.” Merkwürdig: Vorgänger Markus Fauser kam auch zu Scharolds Präsentation.

Scharold geht nach heutigem Stand aus, dass der TSV 1860 zum 1. März ohne große Probleme durch die Lizenzierung zur Dritten Liga kommen werde. Geplant ist, dass ein mögliches Aufstiegsspiel im Grünwalder Stadion stattfinden wird. “Wir wollen unseren Heimvorteil nützen”, erklärte der 37-Jährige am Mittwoch.