Wettberg: "Für Bierofka muss 1860 an die Schmerzgrenze gehen"
- VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS-Foto)
- 13.02.2018 08:37
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VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS-FOTO)
Im Spätsommer 2017 hatte Daniel Bierofka erstmals verraten, dass er immer noch mit seinem U21-Vertrag beim TSV 1860 arbeitet. Peinlich ist dies den Funktionären offenbar nicht, denn an diesem Status hat sich seit Monaten nichts verändert. Der wichtigste 1860-Mitarbeiter wird kleingehalten, während für Berater und Anwälte im zweiten Halbjahr 2017 knapp eine Million Euro bezahlt wurden. Wohlgemerkt in der viertklassigen Regionalliga. Mittlerweile will sich Bierofka, dessen Vertrag bis 2019 läuft, nicht mehr damit befassen. “Es war Zeit, aber es ist nichts passiert. Ich muss das akzeptieren. Jetzt habe ich keine Zeit und auch keinen Kopf mehr - das sage ich ganz ehrlich”, erklärte Bierofka im Trainingslager im spanischen Oliva Nova.
Karsten Wettberg, der Kulttrainer von Giesing, hat keine Erklärung für den respektlosen Umgang mit Bierofka. “Man hätte es gar nicht erst soweit kommen lassen dürfen, dass darüber debattiert werden muss”, wetterte der 76-Jährige gegenüber der “AZ”: “Der Daniel ist eine absolute Identifikationsfigur, für Sechzig unersetzlich. Es gibt im ganzen Verein keinen wichtigeren Mann. Es wäre schlimm, wenn da auch nur der Gedanke da wäre, einen anderen Weg zu gehen.”
An den Finanzen dürfte eine Vertragsverlängerung aus Wettbergs Sicht nicht scheitern: “Für Biero muss Sechzig an die Schmerzgrenze gehen. Viele im Verein werden das nicht gerne hören, aber für ihn würde ich auch ein weiteres Darlehen aufnehmen, obwohl man sich ja dagegen entschieden hat. Dass Bierofka bei dem Projekt die wichtigste Rolle einnimmt, muss man doch keinem mehr erklären. Ihn zu verlieren, wäre eine Katastrophe. Dann wäre bei Sechzig nur noch Fasching.”