VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Hat die 50+1-Regel in Deutschland noch eine Zukunft? Hannover-Präsident Martin Kind sieht sich trotz seines ruhenden Ausnahmeantrags zur Übernahme der Mehrheit bei Hannover 96 weiter im Recht. „Im Hinblick auf das Wettbewerbsrecht, Kartellrecht, EU-Recht und weitere Rechtsfragen wäre eine Klage gewiss für uns erfolgreich”, erklärte Kind gegenüber dem Nachrichtenmagazin “Focus”. „Man kann uns nicht die Ausnahmeregelung vorenthalten, die Leverkusen, Wolfsburg und Hoffenheim gewährt wurde.”

Am 22. März hatte sich eine Mehrheit der deutschen Profivereine dafür ausgesprochen, dass die 50+1-Regelung gegen eine Öffnung für Investoren grundsätzlich bestehen bleibt. „Ich respektiere, dass es bundesweit eine Opposition gibt und andere Vereine und Fans einen anderen - teilweise dogmatischen und missionarischen - Begriff der Kultur des Fußballs haben. Aber diese Opposition hat kein zukunftsfähiges Konzept”, erklärte Kind.