VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Nein, Richter Thomas Müller (56) machte bei der Gerichtsverhandlung am Donnerstag gegen Kevin M., einer der Löwen-Randalierer beim Relegationsdrama gegen Jahn Regensburg (0:2), keinen Hehl daraus, dass er für den FC Bayern sympathisiere. „Ich bin glühender Bayern-Fan. Aber ich respektiere, was die Löwen leisten. Auch Sie müssen das lernen”, sagte Müller laut “tz” zu dem Angeklagten: „Erzählen Sie mir nicht, dass Sie frustriert waren! Dieses Vorgehen hat nichts mehr mit Sport zu tun. Die Bilder sprechen für sich. Das sind Täter, die sich eine Identifikationsplattform nehmen - auch gegen den Willen des Vereins.“

Der Hotelfachmann hatte im Mai 2017 Fahnenstangen aus der Nordkurve heraus auf Polizisten und Spieler geworfen - wegen schweren Landfriedenbruchs stand Kevin M. nun vor Gericht. Und er hatte Glück: Ausgerechnet ein Bayern-Fan ließ Gnade vor Recht ergehen, verknackte ihn “nur” zu einer zehnmonatigen Bewährungsstrafe. Außerdem muss der Rowdy, der ein bundesweites Stadionverbot erhalten hat, 1000 Euro an eine gemeinnützige Organisation bezahlen.