VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Nein, das Los ist weder attraktiv noch einfach: Der TSV 1860 empfängt in der 1. DFB-Pokal-Hauptrunde das in der Bundesliga-Relegation an dem VfL Wolfsburg gescheiterte Holstein Kiel. Der Pokal-Fight wird zwischen dem 17. und 20. August im Grünwalder Stadion ausgetragen - verständlich, dass Daniel Bierofka nach der Auslosung keine Luftsprünge machte: “Holstein Kiel war Dritter in der Zweiten Liga und ist erst in der Relegation gescheitert. Für mich war Kiel in der vergangenen Saison eine der spielerisch besten Mannschaften in der 2. Bundesliga.” Allerdings: An Kiel hat 1860 positive Erinnerungen, schließlich schaffte man in der Relegation 2015 in der Nachspielzeit noch das “Wunder” und gewann durch das Tor von Kai Bülow mit 2:1 und schaffte den Klassenerhalt.

Zusätzliche Brisanz bringt der Blick auf den Kieler Trainerstuhl: Dort sitzt ab der Spielzeit 2018/2019 Tim Walter - genau DER: Der Karlsruher hatte es in der vergangenen Saison als einziger Trainer geschafft, mit dem FC Bayern II die Löwen zweimal zu besiegen. Dennoch sieht Bierofka auch ein Chance auf ein Weiterkommen: “Kiel hat ein paar Leistungsträger verloren, sie werden aber sicherlich auch in der neuen Saison eine starke Mannschaft auf den Platz bekommen. Ich denke aber, dass wir die Möglichkeit haben, sie in unserem Stadion vor Probleme zu stellen.“ Und Kapitän Felix Weber meinte: “Wir sind der klare Außenseiter. Wir wissen aber, dass in Giesing alles möglich ist.”

Für die Kieler, Ex-Klub vom ehemaligen 1860-Verteidiger Torben Hoffmann, ist es die erste Pokal-Auswärtsreise seit 35 Jahren. “Der TSV ist ein namhafter Gegner und ein ganz besonderer für unsere Fans”, sagt Fabian Wohlgemuth, der neue Sportdirektor der KSV Holstein: “Aber wir fahren nach München, um diesmal dort zu gewinnen.”

Im DFB-Pokal werden die Einnahmen geteilt, sicher ist dem TSV 1860 auf jeden Fall das Startgeld in Höhe von 159.000 Euro.