VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

1860-Aufstiegsheld Christian Köppel (23) ist sehr beliebt bei den Fans, das liegt vor allem an seiner Performance auf dem Platz. Er gibt nie auf. Das kommt an beim Publikum. Im Trainingslager in Kössen sprach der Linksverteidiger, der kürzlich seinen Vertrag bis 2019 mit Option verlängert hat, über:

die Unterschiede zur Vorsaison: “Es sind ein paar ältere Spieler dazu gekommen, das merkt man auf und neben dem Platz. Wir haben jetzt mehr Persönlichkeiten, die Neuen wissen, was sie wollen. Wir haben gute Typen. Letztes Jahr hatten wir viele junge Wilde. Das Tempo auf dem Platz ist jetzt schneller geworden und auch die individuelle Qualität spürt man.”

die Aufstiegssaison in der Rückblende: Ich bin jetzt die 12. Saison bei 1860, aber das war schon ein Märchen. Ich wusste nicht, was auf mich zukommt. Ich dachte, es ist Regionalliga und alles bleibt gleich. Von wegen: Das war etwas völlig anderes: Die Fans, die Presse, das Interesse. Der Aufstieg war die Krönung, ich durfte dabei sein. Ich brauchte im Urlaub lang, um das alles zu realisieren.”

seine Chancen auf einen Stammplatz: “Ich will mich empfehlen in der Vorbereitung - so lange ist nicht mehr bis zum Start auf dem Betzenberg. Ich kann Dritte Liga, sonst würde ich es nicht machen. Wie ich in den Herrenbereich gekommen bin, war Bundesliga immer das Ziel. Und die Dritte Liga zählt man ja auch offiziell zur Bundesliga. Davon träumt man, jetzt will man sich messen. Ich weiß, dass die Konkurrenz gut ist. Das respektiere ich auch, aber ich habe meine Qualitäten. Mein Ziel ist die Startelf, die Jokerrolle reicht mir nicht. Ich versuche, das Spiel zu leben und alles reinzuhauen. Ich bin nicht fehlerlos, aber ich mache Dinge, die nicht jeder macht. Ich gehe Risiko - wie das Tor gegen Memmingen vor einem Jahr. Ich lebe die Grundwerte: Leidenschaft, Einsatz und Ehrgeiz.”

sein Glaube: “Ich bin nicht streng religiös aufgewachsen, ich habe an Gott geglaubt, aber nicht so gelebt. Als ich zu den Amateuren kam, da waren ein, zwei Spieler dabei, die in einen Sportler-Gottesdienst gegangen sind. Ich bin mit und da ging’s hauptsächlich um die Bibel, um Jesus. Das hat mich total angesprochen. Ich wollte mehr wissen, das hat mich total angesprochen. Irgendwann war mir bewusst: ‘Hey, das ist genau meines.’ Ich will den Glauben leben, nicht nur auf dem Platz, sondern in meinem ganzen Leben. Die Bibel ist ganz wichtig für mich. Die lese ich meistens morgens. Timo Gebhart hat mich immer Papst genannt (lacht)…

Die Erwartungshaltung bei 1860: “Es ist besser, wenn wir nicht zu viel erwarten. Wir wollen ein gesichertes, ruhiges Jahr haben. Wir wollen nicht im Mittelfeld rumdümpeln, sondern zeigen: Hey, wir können mithalten! Wir wollen uns gut einspielen und im nächsten Jahr angreifen. Irgendwann will man wieder in die Zweite Liga.”