VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Zu Bundesliga-Zeiten warb die ARGE noch mit ihren 50.000 Treuen aus ganz Deutschland - im Jahr 2018 ist der Dachverband der Löwen-Fans offenbar nicht mehr im Stande, einen Gegenpol zu “PRO1860” zu stellen. Anders ist nicht zu erklären, warum nur so wenige Fans zur Mitgliederversammlung am Sonntag in die Zenith-Halle kamen. “PRO1860” bekam alle Kandidaten von seiner Liste in den Verwaltungsrat. Eine Ohrfeige fürs “Team Profifußball”, das teilweise auch naiv den Wahlkampf geführt hat. Als man sich vergangene Woche in der “Isarpost” traf, wurde gegenseitig gekuschelt anstatt klare Botschaften in die Löwen-Welt zu senden.

ARGE-Vorstand Gerhard Schnell ist schon seit längerer Zeit amtsmüde. “Von uns waren vielleicht 300 bis 400 Mitglieder da. Das ist unterm Strich deutlich zu wenig”, bilanziert der Neuburger am Montag im Gespräch mit dieblaue24: “Die Fans haben generell keine Lust mehr auf Vereinspolitik. Sie sind müde.” Auch mit Allesfahrer Franz Hell, der sich seit einigen Monaten als Beisitzer engagiert, schaffte man nicht die gewünschte Wende aus der Lethargie.

Nach dieblaue24-Informationen sucht Schnell seit längerer Zeit einen Nachfolger. Es heißt aus Fan-Kreisen, Schnell und seine Vorstandskollegen wollen sich spätestens im Oktober oder November zurückziehen und den Weg für unverbrauchte Kräfte freimachen. Auch Ex-Vize Peter Helfer wird immer wieder genannt als möglicher neuer ARGE-Boss.

Hat die ARGE, die 1977 gegründet wurde, noch eine Zukunft? Präsident Robert Reisinger sagte auf der Mitgliederversammlung: “Ich hätte kein Problem, wenn sich die ARGE nach 40 Jahren neu orientieren würde.”

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