Ismaik, Kirmaier-Leaks & die Münchner: Jetzt spricht Drees
- VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (Foto)
- 24.07.2018 07:45
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VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)
Nach der Wahl hat Investor Hasan Ismaik dem neuen Verwaltungsrat via Facebook symbolisch die Hand gereicht - die Botschaft: “Saki Stimoniaris, Peter Cassalette, mein Bruder Yahya und ich gratulieren den neuen und alten Verwaltungsräten Verena Dietl, Markus Drees, Norbert Steppe, Robert von Bennigsen, Nicolai Walch, Sascha Königsberg, Sebastian Seeböck, Christian Gross und Gerhard Mayer zu ihrer Neu- bzw. Wiederwahl. Wir wünschen Euch viel Glück für Eure Aufgaben und wünschen uns in den nächsten Jahren eine positive Zusammenarbeit, damit unser TSV 1860 München wieder Stück für Stück an Renommee gewinnt.” Keine 24 Stunden nach der VR-Wahl gab Markus Drees der “Abendzeitung” ein wenig diplomatisches Interview. Der Chemiker aus Neufahrn über:
den Wahlkampf und der anschließende 9:0-Sieg für “PRO1860”: “Der Ausschlag war wohl, dass die Leute draußen (außerhalb von München, d. Red.) weniger motiviert worden sind. Dass die Münchner traditionsgemäß eher unseren Kurs unterstützen, war ja schon letztes Jahr zu sehen.”
die wichtigste Aufgabe des neuen VR: “Dem Präsidium den Rücken freihalten und kontrollieren. Mit der KGaA das tun, was man tun müsste: zum Beispiel einen Geschäftsführer zu bestellen, falls dies nötig ist. Hoffentlich nicht so bald, denn wir wollen natürlich, dass Herr Scharold noch eine Weile im Amt bleibt und auch der Aufsichtsrat so bestehen bleibt, wie er aktuell ist. Sie arbeiten ja gut zusammen.
Präsident Robert Reisinger: “Wir haben lange im Verwaltungsrat zusammengearbeitet. Ich weiß, wie er tickt. Man sieht: Er wächst mit den Aufgaben. Er hat auch auf der Mitgliederversammlung einige Probleme elegant gelöst, indem er gesagt hat, wir machen das so oder so.”
seine Nadelstichpolitik-Email: “Ich wusste als Urheber der Mails immer, wie diese Nadelstichpolitik gemeint war und auch im “Kicker” stand nichts Falsches. Sicher haben diese Kirmaier-Leaks auch dafür gesorgt, dass man weiß, wo es wirklich herkommt. Das Problem ist, wenn man irgendwann mal gebrandmarkt ist durch irgendwelche Blogger oder sonstige Leute, bleibt das bei den Leuten draußen, die sonst keine Quellen haben, im Gedachtnis.”
eine mögliche Zukunft ohne Ismaik: “Mei, es liegt ja nur an ihm. Wenn es um die Verkäufe der Anteile geht, dürfen wir laut Kooperationsvertrag nicht mal Konkurrenten ansprechen. Das liegt ja nur auf seiner Seite. Wünschenswert wäre es, mehr Besitzer zu bekommen, dass wir eine größere Pluralität im Aufsichtsrat hätten…Es müssen Strukturen geschaffen werden, dass der e.V. und die HAM-Seite einfach nur Gesellschafter sind und nicht das tagtägliche Geschäft machen. Wenn er irgendwie unterstützen will, kann er das gerne tun: Sei es durch Sponsporing oder durch Genussscheine. Er darf sich halt nicht einmischen oder die Gegenseite runterbuttern.”