Nach dem Aygün-Schock: Wer ersetzt den Abwehr-Boss?
- Oliver Griss
- 29.06.2011 17:00
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VON OLIVER GRISS
Bülow, Schindler, Kotzke - oder doch ein neuer Star für den TSV 1860? Ex-Nationalspieler Dober von Rapid Wien wurde angeboten
Momentan sind die Löwen-Stars in Wien: Sightseeing, Shoppen und ein bisserl die Seele an der Donau baumeln lassen - aber 1860-Sportchef Florian Hinterberger kann überhaupt nicht abschalten.
Der Auslöser: Die schwere Verletzung von Abwehr-Boss Necat Aygün (31) aus dem Testspiel gegen St. Pölten (22), als der Verteidiger beim Kopfballversuch von SKN-Keeper Christoph Riegler mit der Faust böse im Gesicht getroffen wurde. Die Folgen sind bekannt: Aygün, der heute in der Sanaklinik in Solln operiert wird, hat sich einen Jochbeinbruch, Augenhöhlenbruch sowie Kieferhöhlenbruch zugezogen. Aygün wird rund drei Monate ausfallen. “Ich bin richtig stinkig”, schimpfte 1860-Sportchef Florian Hinterberger am Mittwochmorgen gegenüber dieblaue24.de, “da war die Faust des Torwarts im Spiel. Den Ball hat der jedenfalls nicht getroffen. Mir hats die Laune komplett vernagelt. Ich bin richtig angefressen.”
Weil Hinterberger weiß: So leicht ist Aygün, der in der Rückrunde zum unumstrittenen Stammspieler aufstieg, nicht zu ersetzen. Hinterberger gibt zu: “Wir haben jetzt ein Problem in der Abwehr.” dieblaue24.de zeigt ihnen verschiedenen Modelle, wie die Löwen den Ausfall des Verteidigers kompensieren könnten:
Alternative 1: Kai Bülow, den Reiner Maurer eigentlich neben Neuzugang Collin Benjamin (kam vom HSV) für das defensive Mittelfeld vorgesehen hatte, rückt wieder in die Innenverteidigung und bildet da neben dem derzeit angeschlagenen Stefan Buck das Abwehr-Bollwerk. Was den Vorteil hätte, dass Dauerläufer Dominik Stahl wieder in die erste Elf rutschen würde.
Alternative 2: Talent Christopher Schindler, ein Wackel-Kandidat, verteidigt im Abwehrbereich. Sein Vorteil ist seine Athletik und sein Willen. Nachteil: Die Unerfahrenheit.
Alternative 3: Jonatan Kotzke, die Neuerwerbung von den Club-Amateuren, schließt die Lücke. “Der könnte das”, glaubt Hinterberger. Schon im Test gegen St. Pölten verteidigte der gelernte Mittelfeldspieler (im dieblaue24.de-Bild) anstelle des verletzten Aygün - allerdings mit einer eher durchschnittlichen Leistung. Großer Nachteil: Der 21-Jährige hat überhaupt keine Profi-Erfahrung, spielte bislang lediglich in der Regionalliga (4. Liga).
Alternative 4: Die Löwen schlagen auf dem Transfermarkt noch einmal zu - der österreichische Ex-Nationalspieler Andreas Dober (Rapid Wien, ablösefrei) wurde den Löwen bereits angeboten. Bislang zieht 1860 bei dieser Personalie aber nicht richtig. Hinterberger zu dieblaue24.de: “Wir haben finanziell überhaupt keinen Spielraum.”
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