Die Löwen sind los: DFB schickt 1860-Glücksbringer nach Osnabrück
- VON PASCAL LAWITSCH UND BERND FEIL (Foto)
- 08.08.2018 16:04
- 20 Kommentare
VON PASCAL LAWITSCH UND BERND FEIL (FOTO)
Was ist der 5:1-Sieg gegen Lotte wirklich wert? Die Löwen könnten heute in Osnabrück (19 Uhr, dieblaue24-Liveticker) ein Ausrufezeichen setzen und theoretisch sogar vorübergehend auf einen Aufstiegsplatz springen. Daniel Bierofka warnt jedoch vor zu großer Euphorie: „Osnabrück ist eine heimstarke Mannschaft mit Selbstvertrauen. In der Dritten Liga gibt es keine leichten Aufgaben.“ Vor allem die Kulisse im kleinen Hexenkessel an der Bremer Brücke dürfe nicht das Ergebnis beeinflussen: „Es ist ganz wichtig, dass Osnabrück nicht die Zuschauer mit ins Boot holen kann.” Alle wichtigen Infos in unserer Rubrik “Die Löwen sind los” in der Übersicht:
Der Gegner: Top-Thema #1 in den Medien von Osnabrück ist die Personalie Felix Schiller. Der Neuzugang vom 1. FC Magdeburg trank einen über den Durst und äußerte sich anschließend in einem Video abfällig über seinen neuen Arbeitgeber. Auch wenn viele Fans sogar eine Vertragsauflösung forderten, beließ es der VfL lediglich bei einer saftigen Geldstrafe. Sportlich hat das Team von Daniel Thioune mit zwei Siegen aus zwei Spielen allen Grund mit einer breiten Brust in die Partie zu gehen. Als Abstiegskandidat ins Rennen gegangen, steht der VfL plötzlich in der Spitzengruppe der Dritten Liga.
Der Löwen-Kader: Daniel Bierofka musste am Dienstag bei der Kadernominierung erneut harte Entscheidungen treffen. Und wieder trifft es Aufstiegsheld Markus Ziereis, der nicht im Aufgebot steht und damit nur zum Zuschauen verbannt wird. Ebenso nicht im Kader: Christian Köppel, Simon Seferings, Semi Belkahia. Noch nicht so weit sind die Rekonvaleszenten Aaron Berzel und Nono Koussou. Bierofka könnte in der Startaufstellung rotieren, es gäbe „gute Gründe, die Startelf auf zwei, drei Positionen zu ändern“. So wäre zum Beispiel Stefan Lex ein Kandidat, der diesmal von der Bank in die Startformation rutschen könnte.
Der Spielort: Das Stadion an der Bremer Brücke fasst 16.667 Zuschauerplätze und ist damit eines der größten Stadien der Dritten Liga. Es diente mehrfach als Austragungsort verschiedener Länderspiele und wurde bereits 1931 auch als Austragungsort von verschiedener Leichtathletikwettkämpfe gebaut. Erreichbar ist das Stadion am besten zu Fuß in wenigen hundert Metern vom Bahnhof.
Der direkte Vergleich: Die vergangenen Aufeinandertreffen der beiden Teams dürfte eher den Löwen Mut machen. Aus neun Partien ging der TSV viermal als Sieger vom Platz, musste nur einmal alle Punkte dem VfL überlassen. Das letzte Kräftemessen in Osnabrück konnten ebenfalls die Löwen mit 1:0 für sich entscheiden. Torschütze damals übrigens niemand anderer als Kevin Volland mit einem tollen Volleytreffer. Im Bereich des Social Media sind die Osnabrücker mit 55.056 Unterstützern auf Facebook auch deutlich schwächer als die Löwen mit 196.442 unterwegs. Knapper ist der Vergleich der Kadermarktwerte. Hier haben die Löwen bei 5,38 Millionen Euro zu 4,53 Millionen Euro nur hauchdünn die Nase vorne.
Das sagt der Gegner: Vor allem der Angriff der Löwen bereitet VfL-Trainer Daniel Thioune Sorgen. „Dieser Sturm besitzt eine Topqualität“, schwärmte der Fußballlehrer und fürchtet auch Defizite seiner Mannschaft bei hohen Bällen: „Ich glaube, bei den Löwen ist niemand kleiner als 1,79 Meter. Dagegen sind wir mit einer Mäusepolizei unterwegs.“ Trotzdem habe man aber „einige Ideen im Köcher“.
Das Zuschauer-Interesse: Rund 700 Löwenfans wollen die Löwen-Mannschaft an der Bremer Brücke lautstark unterstützen. Für die Partie erwartet der VfL Osnabrück insgesamt etwa 12.000 Zuschauer – eine tolle Kulisse für ein Mittwochabendspiel in der Dritten Liga.
Der Unparteiische: Mit dem Hamburger Polizeibeamten Patrick Ittrich wurde die Partie in die Hände eines erfahrenen Referees gelegt. Der 39-Jährige leitete bereits 26 Bundesligaspiele und ist bei den Löwen ein kleiner Glücksbringer: Ittrich leitete bereits zehn Spiele der Löwen, bei denen man sich niemals geschlagen geben musste und sogar achtmal als Sieger den Platz verlassen konnte.
TV-Übertragung: Leider müssen die Löwenanhänger ohne Telekomsport-Abonnement diesmal auf das Spiel vor ihrem Fernseher verzichten. Anders als in den beiden Spielen gegen Kaiserslautern und Lotte wird es kein Free-TV Angebot geben. Mit unserem Liveticker ab 17:30 Uhr verpassen Sie aber selbstverständlich nichts.
Die Wetter-Prognose: Hitzepause? Fehlanzeige! Der Wetterfrosch rechnet am Abend mit 27 Grad in Osnabrück.
So brüllt der Löwe: Bonmann - Paul, Weber, Lorenz, Steinhart - Lex, Wein, Moll, Kindsvater (Karger) – Mölders, Grimaldi.
Der dieblaue24-Tipp: Osnabrück - TSV 1860 1:2.