VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

Natürlich haben sich Daniel Bierofka und Günther Gorenzel seit dem 1:3-Pokal-Aus gegen Holstein Kiel viele Gedanken gemacht, warum der TSV 1860 in der laufenden Spielzeit immer in der Schlussphase einbricht und Siege verschenkt. “Wir sind sehr zuversichtlich für die nächsten Wochen, weil wir wissen, woran es liegt und was zu tun ist”, erklärte Sportchef Gorenzel am Dienstagvormittag, nachdem er zuvor mit der Mannschaft den offensichtlichen Einbruch im DFB-Pokal analysierte: “Wir müssen uns trauen, wieder mehr Fußball zu spielen, mehr auf eigenen Ballbesitz zu achten. Dadurch bekommen wir mehr Erholungsphasen, über diese Erholungsphasen kommen wir wieder zu unserem aufwendigen Spiel zurück. Prinzipiell funktioniert unsere DNA, unser Gameplay - das funktioniert solange wir Kraft haben. Wir werden unsere Spielweise nicht ändern.”

Konditionsmängel sieht Gorenzel bei den Löwen nicht. “Wir haben kein isoliertes Kraftproblem. Wir haben absolut keine konditionellen Defizite. Individuell muss man berücksichtigen, dass der ein oder andere Spieler noch nicht die Spielpraxis hat. Die Ursache ist sicher kein Kraftproblem, sondern die fehlende Balance.” Die Balance könnte 1860 mit einem offensiv gerichteten Ballverteiler im Mittelfeld zurückbekommen - ein Auftrag für Efkan Bekiroglu oder Sandro Abruscia?