DFB wirbt um Verständnis für Montagsspiele
- VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)
- 23.08.2018 18:55
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VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)
Dass die Dritte Liga boomt wie noch nie hat selbstverständlich auch mit dem TSV 1860 zu tun. Die Löwen sind neben Lautern die Attraktion der Liga. “Die 3. Liga macht aktuell riesigen Spaß”, merkt DFB-Vizepräsident Peter Frymuth gegenüber dfb.de an: “Ich habe aber den Eindruck, dass die sportliche Qualität noch einmal gestiegen ist. Die Absteiger aus der 2. Bundesliga und vor allem die starken Aufsteiger aus der Regionalliga haben daran nicht unerheblichen Anteil. Die Liga ist so attraktiv wie nie besetzt, gerade die Traditionsklubs wie der 1. FC Kaiserslautern, Eintracht Braunschweig und TSV 1860 München haben viel Schwung gebracht und ziehen Aufmerksamkeit auf sich. Das hilft, die 3. Liga auch abseits des Rasens weiter voranzubringen.”
Und doch weiß Frymuth auch, dass diese Spielklasse immer wieder für Pleiten sorgt. Die Herausforderungen, die sich stellen, sind unverändert und klar identifiziert. Die vorrangigsten Ziele sind, die 3. Liga weiterzuentwickeln, finanziell zu stabilisieren, die wirtschaftliche Lücke zur 2. Bundesliga nicht größer werden zu lassen und die Klubs auf dem Weg zu unterstützen, ein stabileres Fundament aufzubauen.” Auch deswegen appelliert der DFB-Funktionär auch an die Vereine: “Ohne das Prinzip der wirtschaftlichen Vernunft wird es kaum möglich sein, sich nachhaltig zu verbessern und Rückschläge, die im Sport immer möglich sind, zu verkraften.”
Frymuth wirbt bei der Spielgestaltung (Thema Montagsspiele) auch um Verständnis bei den Klubs: “Die 3. Liga ist eine Profiliga. Und im Profisport ist Geld für die Vereine immer ein wichtiges Thema, um im Wettbewerb bestehen zu können. Angesichts der Diskussionen über die große Lücke zur 2. Bundesliga und finanzielle Problemfälle in der 3. Liga ist es klar, dass der DFB den Auftrag hat, in Zusammenarbeit mit den Vereinen die Vermarktungserlöse für die Klubs der 3. Liga zu steigern”, sagte Frymuth: “Mit dem neuen Medienrechte-Vertrag ist das gelungen.” Dass die jetzige Gestaltung nicht die ideale Form für alle Beteiligten darstelle, darüber ist sich der Funktionär auch im Klaren. “In einer perfekten Welt hätten wir in der 3. Liga ein Spiel freitagabends, neun Spiele zeitgleich samstags um 14 Uhr und gleichzeitig hohe TV-Gelder. Die Vereine und der DFB würden sich über ein solches Szenario freuen”, sagte Frymuth: “Diese Welt ist aber nicht realisierbar - so wie es keine zehn verschiedenen Anstoßzeiten geben wird, obwohl das Pay-TV damit die größtmögliche Sendestrecke hätte.”