Bierofka kontra 1860-Kritiker: "Manche Leute haben einfach keine Geduld"
- VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)
- 17.11.2018 16:27
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VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)
Eigentlich war Löwen-Trainer Daniel Bierofka mit seiner Analyse nach dem 2:1-Testsieg gegen Ingolstadt schon fertig (“Das war ein Erfolgserlebnis”), als es dann aus ihm plötzlich herausbrodelte: Ihm fehlt der Respekt vor seiner Arbeit beim TSV 1860, dem Stehaufmännchen des deutschen Fußballs. “Wenn Unterhaching sieben Mal unentschieden spielt, dann heißt es: Unterhaching hat sieben Mal nicht verloren. Wenn wir sieben mal unentschieden spielen, sind wir die größten Idioten”, wütete Bierofka am Freitagabend im Sportpark Heimstetten.
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Sein Vorwurf an die Kritiker, die sich auch über den Boulevard positionieren: “Es werden die selben Fehler wie früher bei 1860 gemacht. Manche Leute haben einfach keine Geduld. Wir wollen bei 1860 etwas entwickeln. Der Plan war vor einem Jahr, als wir in die Regionalliga durchgereicht wurden, dass wir in fünf Jahren wieder in der Zweiten Liga sein wollen. Es wird immer wieder Unruhe reingetragen, das ist einfach schlecht. Ich hatte gehofft, dass die Leute aus der Zeit gelernt haben, als bei uns - auf gut Deutsch - alles im Arsch war. Man braucht Zeit, um eine Mannschaft aufzubauen. Das geht nicht von heute auf morgen. Und trotzdem haben wir als Aufsteiger nur vier Spiele verloren.”
Bierofka, der es in seiner aktiven Zeit immerhin bis zum deutschen Nationalspieler schaffte, geht unbeirrt seinen Weg an der Grünwalder Straße. “Ich brauche keine Schulterklopfer. Ich weiß ganz genau, was ich machen muss. Ich will diesen Weg gehen, solange es möglich ist, solange der Verein sagt, ich bin der richtige Trainer”, sagt Bierofka: “Wenn der Verein aber irgendwann sagt, es ist ein anderer Trainer besser, dann packe ich meine Sachen.” Bierofka lebt den Klub wie lange keiner mehr beim TSV 1860 - und doch muss er sich immer wieder rechtfertigen. Er sagt: “Es war nicht so, dass ich mich bei 1860 beworben habe. Ich habe den Verein zweimal in Harakiri-Situationen übernommen. Wir müssen auch mal schauen, wo wir herkommen…”