VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

Mit den Schiedsrichter-Einteilungen hat der TSV 1860 in dieser Drittliga-Saison bislang nicht unbedingt Glück gehabt - vor allem Justus Zorn hat die Gemüter an der Grünwalder Straße noch immer nicht beruhigt. Der Referee verpfiff die Löwen beim 1:1 gegen Halle auf der ganzen Linie, lag mit vielen wichtigen Entscheidungen (u.a. Elfmeter, Abseitstor) falsch und kostete dem Aufsteiger zwei Punkte. “Ich fand es schade, dass das in der Öffentlichkeit unter den Teppich gekehrt wurde”, erklärte 1860-Trainer Daniel Bierofka am Rande des 2:1-Testsieges gegen den FC Ingolstadt. Was natürlich auch ein an den Löwen selbst lag: Kein Löwen-Funktionär legte den Finger nach dem Pannen-Auftritt von Zorn in Abwesenheit von Bierofka (Trainer-Lehrgang in Hennef) in die Wunde.

Bierofka sauer: “Eine Fehlentscheidung ist in Ordnung, zwei kann ich auch mit einem blauen Auge wegstecken - aber es waren fünf glasklare Fehlentscheidungen, die auch spielentscheidend sein können. Gerade für uns: Beim ersten Elfer ist der Spieler viel zu früh drin, der Elfmeter muss wiederholt werden. Der Halle-Elfer war keiner. Bei Stefan Lex war’s einer. Ich habe auch Lutz Wagner (früherer Bundesliga-Referee, d. Red.) angerufen: Er schult die Schiedsrichter in der Bundesliga. Er sagt auch, es war ein klarer Elfmeter. Dann kam es zu einem klaren Handspiel, als Bekiroglu flankte…”

Freilich hat Bierofka nicht übersehen, dass seine Mannschaft an diesem Tag nicht schlau genug war, die 70minütige Überzahl gegen Halle auch zu nutzen: “Natürlich kann man sagen, wir haben es nicht gut gemacht, aber solche Fehlentscheidungen sollte man auch in die Wertung eines Spiels mit einfließen lassen.”

In Karlsruhe (Sonntag, 13 Uhr, dieblaue24-Liveticker) hofft Bierofka auf einen Schiedsrichter mit besserem Auge und einer weiteren Steigerung seiner Mannschaft.