"Wir brauchen eine klare Hierarchie!": Jetzt spricht Gorenzel
- VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)
- 27.11.2018 08:23
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VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)
Nein, natürlich konnte Daniel Bierofka gestern nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, sondern hat die Löwen vor dem zügigen Auslaufen in den Isarauen in den großen Konferenzraum der Geschäftsstelle bestellt - zur Aufarbeitung der 2:3-Pleite in Karlsruhe. Es wurde in den 60 Minuten Tacheles gesprochen, wie man wieder an die Leistungen des Saison-Starts in der Dritten Liga anknüpfen kann.
Was sich Sportchef Günther Gorenzel jetzt vor allem erwartet ist eines: Persönlichkeit auf und neben dem Platz. “Für mich ist es wichtig”, erklärt der Österreicher am Montagmittag, “dass wir jetzt Spieler auf dem Platz haben, die Verantwortung übernehmen.” Zuletzt haben sich vor allem die erfahrenen Spieler weggeduckt - Beispiele? Adriano Grimaldi, Phillipp Steinhart und Quirin Moll, aber auch der zweitliga-erfahrene Nico Karger. Auch Kapitän Felix Weber ist zu wechselhaft in seinen Leistungen. Kommt hinzu, dass der 23-jährige Aufstiegsheld alles andere als ein Lautsprecher ist.
Gorenzel fordert: “Wir müssen wieder mehr miteinander sprechen - und da nehme ich die Führungsspieler in die Pflicht - und das ganz unabhängig von der persönlichen Situation. Mir ist es egal, ob wir mit einer oder zwei Spitzen spielen. Das meine ich nicht polemisch oder taktisch, sondern gruppendynamisch. Und es ist auch egal, ob der Spieler momentan zum Einsatz kommt oder nicht. Ich erwarte mir von den erfahrenen Spielern, dass die jetzt Verantwortung übernehmen. Wir brauchen eine klare Hierarchie - auf dem Spielfeld und in der Kabine. Bei uns stellt jeder seine eigene Sache über die Dinge - das kann nicht sein.” Gestern bestellte Gorenzel bereits einige Löwen zu Einzelgesprächen, darunter auch Grimaldi, der seit Wochen nicht mehr wieder zu erkennen ist. Auch mit Romuald Lacazette wurde gesprochen. Der heißblütige Franzose hat sich noch immer nicht bei 1860 in die Gruppe integriert.
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Von einer Krise will Gorenzel trotz der angespannten Tabellensituation nichts wissen. Seine Erklärung: “Wenn du in Spielen, in denen die Leistung gepasst hat, wenig Punkte holst und dann schlechte Leistungen in einer Mannschaft auch mal normal sind, dann kommst du in einer Situation, in der wir momentan stehen - das ist eine Situation, in der wir sehr wachsam sein müssen.” Die beste Antwort wäre am Samstag ein Heimsieg gegen Zwickau - die Ultras werden übrigens in den ersten 45 Minuten aufgrund des bundesweiten Protests schweigen. Der Grund: Kommerz im Fußball.