VON OLIVER GRISS UND ROBIN RUDEL (FOTO)

Adriano Grimaldi (27) startete beim TSV 1860 furios, stieg im Rekordtempo zum Publikumsliebling an der Grünwalder Straße auf - doch seit einigen Wochen bringt der Sommer-Neuzugang von Preußen Münster seine mögliche Leistungsstärke nicht mehr auf den Platz. Sportchef Günther Gorenzel glaubt den Grund zu kennen: Grimaldi hält sich in den falschen Zonen auf. “Er hält sich zu viel in Räumen auf, wo er nicht in Torgefahr kommt“, erklärt der Sportchef am Montag in einer kleinen Presserunde: “Teilweise rechne ich Adi das ja hoch an. Er opfert sich für die Mannschaft auf. Er will überall hin, er will überall helfen. Arbeitet nach hinten und nach außen. Am liebsten will er den Ball noch gewinnen, ein Tor vorbereiten und das dann auch noch selbst erzielen. Das geht leider nicht.”

Damit Grimaldi wieder zu alter Form aufläuft, traf sich Gorenzel am Montag zum Einzelgespräch mit dem unglücklich wirkenden Stürmer. Zwar hat Grimaldi in Karlsruhe in der Nachspielzeit zum 2:3 getroffen, dennoch fordert Gorenzel: “Jeder Spieler muss sich auf die Aufgabe auf seiner Position konzentrieren. Ob ihm das gefällt oder nicht, interessiert mich nicht. Er bekommt vom Trainer eine klare Aufgabe und auf die muss er sich fokussieren und er muss seine Persönlichkeit in den Dienst der Mannschaft stellen.“

Grimaldi ist freilich nicht der einzige Löwe, der derzeit schwächelt. Auch Quirin Moll, Nico Karger und Felix Weber dürfen sich angesprochen fühlen. „Einige Spieler ziehen sich in einer Drucksituation in ein Schneckenhaus zurück – das ist verkehrt“, erklärt der Sportchef.

Das Löwen-Motto für die nächsten Wochen: Raus aus dem Schneckenhaus!

Gorenzel: „Wenn es für einen Spieler läuft, kann ich leicht eine Führungspersönlichkeit sein. Wenn nicht, dann zeigen sich die wahren Persönlichkeiten – und die brauchen wir jetzt.“