VON OLIVER GRISS UND ROBIN RUDEL (FOTO)

Obwohl Dr. Rainer Koch seit dem irren Aufstiegsfinale gegen Saarbrücken nicht mehr im Grünwalder Stadion war, beobachtet der DFB-Vizepräsident die Vorgänge beim TSV 1860 ganz genau, vor allem aber auch die Pyro-Problematik in der Kurve. Jede Pyro-Stange kostet dem Verein 350 Euro, zuletzt brannte es bei der 2:3-Pleite in Karlsruhe im Gästeblock. Rund 15.000 Euro Strafe wird auf die Löwen zukommen. “Es geht für uns ja nicht darum, dem Verein wehzutun”, erklärte Koch gegenüber der “AZ”, “sondern darum, dass in den Fankurven Stadionordnungen durchgesetzt werden. Diejenigen, um die es geht, meinen, dass sie in der Kurve machen können, was sie wollen. Aber die Kurve ist kein rechtsfreier Raum.”

Laut Koch habe der TSV 1860 bis heute noch keinen Täter überführt bzw. beim Verband gemeldet, um die Kosten für den Verein zu minimieren: “Das Problem ist, an die Täter heranzukommen. Ziel ist es, dass Verband und Vereine nicht in Dauerstress geraten, sondern dass die Klubs gegen die Täter vorgehen können. Die Sanktionen richten sich gegen den Verein, der Klub kann die Strafen aber rückgängig machen, wenn er die Täter selber identifiziert und gegen sie vorgeht. Das ist der Hintergrund.”

Von den Löwen wünscht sich Koch eine bessere Zusammenarbeit mit dem Verband: “Täter können nur im engen Schulterschluss identifiziert werden. Der Verband kennt die einzelnen Personen nicht. Es darf nicht soweit kommen, dass ein Verein in seinem Budget einen Betrag für die Pyros der Kurve miteinplant. Ein Täter kann dem Sportgericht noch bis zu einem Jahr im Nachhinein mitgeteilt werden. Aber: Ohne das aktive Zutun der Vereine kann das Problem nicht gelöst werden.”