VON OLIVER GRISS

Zurecht hat Hasan Ismaik in seiner Weihnachtsbotschaft Daniel Bierofka zum “Löwen des Jahres 2018” gekürt. Kein anderer charakterisiert den Verein besser als der Löwen-Trainer: Ehrlich, charakter- und willensstark - das sind die auszeichnenden Elemente seiner Person. Er kämpft für die Sache, ist nicht manipulierbar. Wenn seine Mannschaft zu unrecht kritisiert wird, wird Bierofka schnell zum Gifthaferl und schaltet auf den Verteidigungsmodus. Bierofka ist nicht nur ein Mann der klaren Worte, sondern auch der Taten. Politische Spielchen liegen ihm fern. Ihm geht es einzig um den Sport, doch auch Bierofkas Antennen sind sensibel.

Bierofka hat die Mannschaft aus Trümmern geformt, zum souveränen Regionalliga-Meister entwickelt und dann mit einer Energieleistung in der Relegation gegen Saarbrücken die Sensation geschafft. Dass die Mannschaft als Tabellenneunter in der Dritten Liga überwintert, ist das Sahnehäubchen auf ein emotionales Jahr 2018. Natürlich hätte es noch besser laufen können (gegen Haching und Osnabrück kassierte 1860 in der Nachspielzeit jeweils den Ausgleich), doch die Unruhe im Klub hat längst die Mannschaft erreicht. Vor allem die neuen Spieler wundern sich über die kuriosen und unseriösen Zustände an der Grünwalder Straße. Wer deshalb das aktuelle Resultat negativ bewertet, meint es nicht gut mit einem Verein, der noch vor anderthalb Jahren auf dem Sterbebett lag. Die Löwen bräuchten mehr Bierofkas. Seinem Engagement gilt unsere allergrößte Hochachtung.

Ob das Jahr 2019 noch erfolgreicher wird? Wünschen würden wir es uns, doch allein der Glaube fehlt uns, weil die politischen Machtspiele rund um Münchens große Liebe im Hintergrund weiter toben. Im Januar erwarten wir uns ein klares Statement von 50+1-Präsident Robert Reisinger, wie er den Klub ohne die weitere finanzielle Hilfe von Hasan Ismaik aufstellen und vor allem, wie er die am Boden liegende Nachwuchsarbeit aufpäppeln will. Ein Konzept gibt’s bis heute nicht - und mit Sicherheit ist keinem geholfen, die Jugendförderung noch weiter herunter zu fahren. Die Fans werden dieses Mal genau hinschauen. Sechzig hat immer für seine herausragende Nachwuchsarbeit gestanden. Beim Bundesliga-Gipfel am vergangenen Freitag zwischen Dortmund und Gladbach (2:1) standen mit Julian Weigl, Marius Wolf, Tobias Strobl, Fabian Johnson und Florian Neuhaus gleich fünf Ex-Talente auf dem Rasen. Nachfolger? Sind leider nicht in Sicht!

Jetzt wollen wir Euch Danke sagen - für Eure grenzenlose Treue, Eure aktive Teilnahme an Diskussionen und Eure Kritik – ob positiv oder negativ – an unserer Arbeit. In den vergangenen 12 Monaten haben wir rund um die Uhr ausführlich für Euch über den TSV 1860 berichtet: Mit vielen exklusiven Geschichten, Hintergründen, Interviews und Videos. Die Löwen sind medial immer noch eine große Nummer. Deswegen werden wir Euch demnächst auch neue Elemente auf der Seite anbieten.

Am 4. Januar 2019 starten die Löwen mit der Vorbereitung in die Rückrunde. dieblaue24 wird natürlich vor Ort sein. Bis dahin wünschen wir Euch ein fröhliches Weihnachtsfest, besinnliche Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Genießt die freie Zeit, erholt Euch im Kreis Eurer Liebsten und denkt auch an die, denen es nicht so gut geht in Eurem Umfeld.

Haltet uns die Treue!

Holger Amann
Andreas Fischer
Pascal Lawitsch
Uli Wagner
Oliver Griss