VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

Seit Daniel Bierofka das Gesicht des Klubs ist, ist mehr oder weniger Ruhe beim TSV 1860 eingekehrt. Deswegen verwundert es nicht, dass der einstige Chaosklub in überregionalen Medien kaum mehr mit Negativschlagzeilen auftaucht. Am Donnerstag jedoch widmete der “Kicker” dem Verein eine Geschichte - der Titel: “1860 und die Herausforderungen für 2019”. Und natürlich geht es - wie soll es auch anders sein - nicht nur um die kaputte Nachwuchsarbeit, sondern auch um das leidige Thema an der Grünwalder Straße: Die Finanzen.

Laut “Kicker” versucht Präsident Robert Reisinger weiterhin keine Anstalten zu unternehmen, mit Investor Hasan Ismaik eine gemeinsame Basis zu finden. “Wir haben keinen persönlichen Kontakt. Das läuft alles über die Anwälte oder über seine Vertreter im Aufsichtsrat”, erklärt der Ober-Löwe dem Fachblatt: “Er soll seinen Beitrag als Gesellschafter leisten. Das ist seine Verpflichtung.” Ein Abhängigkeitsverhältnis zu Ismaik will Reisinger nicht sehen: “Genauso gut könnte man sagen: Herr Ismaik ist von uns abhängig, denn ohne uns gäbe es keine Lizenz.” Will man mit diesen Sticheleien Ismaik weiter von Sechzig wegtreiben?

Die Löwen werden im Sommer ein Millionen-Loch vermelden müssen, sollte nicht noch ein Wunder passieren - und trotzdem sagt Reisinger, der im Sommer als Präsident wieder gewählt werden will, dass man mit dem Budget sinnvoll wirtschaften müsse, denn “dass man eine Menge Geld verbrennen und in der 4. Liga landen kann, das haben wir schon bewiesen. Einen großen Geldbeutel aufmachen und mit der Gießkanne das Geld verteilen, das hat nicht funktioniert. Wir haben eine Budgetplanung. Die wurde den Gesellschaftern vorgestellt. Wir werden uns darauf verständigen und wenn es soweit ist, werden die notwendigen Mittel zielgerichtet eingesetzt. Wir brauchen einen realistischen Plan und ich hoffe, dass wir den mit den Gesellschaftern ausarbeiten.” Was ist aus Scharolds Fünf-Jahres-Plan geworden? Den Löwen droht ohne das Geld von Hasan Ismaik ein radikaler Sparkurs - doch wer sagt’s der Öffentlichkeit?

Interessant: Der “kicker” berichtet, dass Verwaltungsratsboss Sebastian Seeböck zu Zweitliga-Zeiten ein Anti-Ismaik-Plakat in den Händen hielt. Der Vorgang ist dem Verein angeblich bekannt - und ausgerechnet Seeböck soll jetzt im Aufsichtsrat für ein friedliches Miteinander mit der Investorenseite sorgen?

Wer ist der Löwen-Rookie des Jahres 2018?

Umfrage endete am 13.01.2019 13:00 Uhr
Simon Lorenz
27% (538)
Sebastian Seeböck
21% (427)
Herbert Paul
11% (230)
Günther Gorenzel
11% (220)
Marco Hiller
10% (198)
Benny Kindsvater
8% (154)
Efkan Bekiroglu
7% (144)
Hendrik Bonmann
2% (50)
Simon Seferings
1% (29)
Michael Scharold
1% (20)

Teilnehmer: 2010