VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

Muss der TSV 1860 seine sportlichen Ziele für die Zukunft korrigieren? Eigentlich war bis spätestens 2021 der Zweitliga-Aufstieg vorgesehen - doch aufgrund des drohenden Sparkurses wirkt diese Vorgabe unrealistisch. “Wenn es zu Einsparungen im Budget kommt”, sagte der designierte Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel am Freitag, “dann ist es klar, dass wir vermehrt auf jüngere Spieler setzen müssen und wir in der nächsten Saison nicht mit der Zielsetzung Aufstieg in die Saison gehen können. Die Zielsetzung hängt immer vom Budget ab.” Und das wird möglicherweise von 4,7 Millionen Euro auf rund 3,5 Millionen Euro gesenkt.

Auf die Frage, ob bei einem Verbleib in der Dritten Liga nur der Klassenerhalt das Ziel sei, antwortete Gorenzel: “Davon muss man derzeit ausgehen. Der Weg wird kein einfacher werden. Aber ich bin davon überzeugt, dass man bei 1860 etwas entwickeln kann - aber unter veränderten wirtschaftlichen Voraussetzungen. Daniel Bierofka und ich stehen vor einer Riesenherausforderung, aber wir werden das meistern.”

Trotz geringerer Mittel sieht Gorenzel bei 1860 eine Perspektive. “Sonst würde ich das nicht machen, sondern heimfahren und meine Füße in den Wörthersee stecken. Mir ist aber auch klar, dass dem Umfeld und den Fans es am liebsten wäre, wenn wir schon nach der nächsten Saison in der Zweiten Liga als erst in zwei oder drei Jahren spielen würden.”

Dass Lokalrivale Unterhaching immer wieder als Vorbild für 1860 herangezogen wird, findet Gorenzel nicht fair: “Die beiden Vereine kann man überhaupt nicht vergleichen. Die öffentliche Erwartungshaltung bei 1860 ist eine andere als in Unterhaching. Bei uns ist es so, dass die Spieler sofort funktionieren müssen. Ein Spieler muss eine ganz andere Qualität mitbringen - nicht als Fußballer, sondern als Person. Bei uns spielt man vor 15.000 Menschen, in Haching vor ein paar 1000 Fans - das ist schon ein Unterschied. Deswegen hinkt dieser Vergleich.”