VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Am 31. Januar endet die Frist, Bewerbungen für das Präsidenten-Amt an der Grünwalder Straße abgeben zu können. Bislang ist noch nicht bekannt, ob ein Löwe den amtierenden 1860-Chef Robert Reisinger herausfordern will. Das Procedere ist sowieso alles andere als leicht für einen “externen” Kandidaten: Schließlich castet der Verwaltungsrat um den Vorsitzenden Sebastian Seeböck die Bewerber - und der wird dann entscheiden, wer sich zur Wahl stellen darf.

Würden Sie Robert Reisinger als 1860-Präsident wieder wählen?

Umfrage endete am 20.01.2019 19:00 Uhr
Reisinger bekommt meine Stimme nicht!
35% (2297)
Ja, natürlich: Ich trage seinen Sparkurs zu 100 Prozent mit!
35% (2262)
Nein, aber ich bin leider kein Mitglied.
30% (1966)

Teilnehmer: 6525

Von der Fanorganisation PRO1860, die seit 2005 existiert, gibt es jetzt sogar schon eine Empfehlung: Das aktuelle Präsidium soll wieder gewählt werden! “Der emanzipatorische Kurs des Präsidiums und Verwaltungsrats seit dem Zwangsabstieg findet unsere Zustimmung”, schreibt die Vereinigung: “Das Verhältnis mit dem Investor ist, war und wird wohl auch in Zukunft leider ein schwieriges bleiben. Für umso wichtiger halten wir beim Ringen um einen Ausgleich eine konsequente Vertretung der Vereinsinteressen in allen Verhandlungen. Wir empfinden das Präsidium Robert Reisinger, Hans Sitzberger und Heinz Schmidt als dafür geeignet. 2019 ist das Präsidium von der Mitgliederversammlung neu zu wählen.” Zur PRO1860-Führung sollen Hans Vonavka und Herbert Bergmaier, Chef vom “Wochenanzeiger” gehören. Wochenanzeiger? Genau! Das ist das Anzeigenblatt, bei dem Präsident Reisinger in schöner Regelmäßigkeit Stellung zu 1860 bezieht.

Das Schreiben von PRO1860 im Wortlaut:

Liebe Löwinnen, liebe Löwen,

das Jahr 2018 endete mit einem hart erkämpften Sieg gegen unsere Freunde aus Kaiserslautern. Damit belegt der TSV 1860 zur Winterpause den respektablen neunten Platz der 3. Bundesliga.

2018 ist das erfolgreichste Jahr für unseren gebeutelten Verein seit 15 Jahren. Fast jeder von uns wird sich noch in vielen Jahren an die Höhepunkte der 2. Hälfte der Saison 2017/18 erinnern und stolz erzählen, wie er/sie in Nürnberg Teil der „Blauen Wand“ war, die Regionalliga Meisterschaft auf der „Naturtribüne“ in Pipinsried gefeiert hat, den 3:2 Sieg in Völklingen miterlebt und den Aufstieg am Candidberg gefeiert hat.
Der emanzipatorische Kurs des Präsidiums und Verwaltungsrats seit dem Zwangsabstieg findet unsere Zustimmung. Als sich bei der Neuwahl des Verwaltungsrats im vergangenen Sommer ein von der ARGE-Führung unterstütztes neunköpfiges „Team Profifußball“ im Block zur Wahl stellte, sahen wir uns gezwungen – entgegen unserem Satzungsverständnis und entgegen der von uns geübten Praxis bei der letzten kompletten Verwaltungsratswahl vor drei Jahren – ebenfalls eine Liste von neun Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl zu empfehlen. Dass alle unsere neun Empfehlungen gewählt werden würden, hatten selbst unsere größten Optimisten nicht erwartet. Wir wünschen den Verwaltungsrätinnen und -räten viel Erfolg und eine glückliche Hand bei ihren Aufgaben.

Das Verhältnis mit dem Investor ist, war und wird wohl auch in Zukunft leider ein schwieriges bleiben. Für umso wichtiger halten wir beim Ringen um einen Ausgleich eine konsequente Vertretung der Vereinsinteressen in allen Verhandlungen. Wir empfinden das Präsidium Robert Reisinger, Hans Sitzberger und Heinz Schmidt als dafür geeignet. 2019 ist das Präsidium von der Mitgliederversammlung neu zu wählen. Der Verwaltungsrat nominiert dafür satzungsgemäß die Kandidaten. Die Erfahrung lehrt uns, dass vermutlich auch in 2019 der Versuch unternommen wird, ein starkes Präsidium zu verhindern, indem an ihrer Stelle investorenfreundliche Statthalter ins Spiel gebracht werden. Sollte es soweit kommen, versprechen wir als Fanorganisation an der Seite des Vereins zu stehen.