Die große Budget-Frage bei 1860: Investorenseite reagiert
- VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)
- 13.01.2019 19:37
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VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)
Mit welchem Budget kann der TSV 1860 in Zukunft planen? Es ist von radikalen Einschnitten die Rede, sogar die über Jahre prämierte Jugendarbeit steht auf der Kippe. 1860-Geschäftsführer Michael Scharold beklagte sich am Samstag in einem “SZ”-Interview darüber, dass BEIDE Gesellschafter, also der e.V. und Hasan Ismaik, bislang nicht auf seine Zukunftsmodelle reagiert haben. Am Sonntagabend um 19.08 Uhr antwortete Saki Stimoniaris, Sprecher des jordanischen Geschäftsmannes, mit einer deutlichen Presseerklärung. Seine Botschaft im Wortlaut:
Die weitere Finanzierung des TSV 1860 München GmbH & Co. KGaA ist zu unserem Bedauern weiterhin ungeklärt. Als Vertreter des Mehrheitsgesellschafters Hasan Ismaik nimmt Aufsichtsrat Saki Stimoniaris dazu wie folgt Stellung:
Gerne würden wir auf die jüngsten Finanzierungsszenarien, vorgeschlagen vom zuständigen Geschäftsführer, Herrn Michael Scharold, eine positive Antwort geben. Die von Präsident Robert Reisinger am 11. Dezember 2018 offiziell verkündete Entscheidung der e.V.-Seite - “Genussscheine, Darlehen und vergleichbare Finanzierungsformen können auf Grund der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens künftig nicht mehr akzeptiert werden” - verhindert leider die künftige Annahme von Darlehen und Genussscheinen. Die Verweigerung von Genussscheinen seitens des e.V. ist insbesondere für die sportliche Entwicklung der Mannschaft um Trainer Daniel Bierofka nicht nur fahrlässig, sondern aus unserer Sicht auch höchst bedauerlich.
Von Seiten des Mehrheitsgesellschafters im vergangenen Jahr zugesagte Mittel in Höhe von zwei Millionen Euro waren nach einem halben Jahr bereits 1,5 Millionen Euro aufgebraucht, obwohl unsere finanzielle Unterstützung auf zwei Jahre vereinbart und ausgelegt war. Wir erwarten, dass der TSV München von 1860 e.V. als 40-prozentiger Gesellschafter der KGaA zukünftig seiner Mitverantwortung auch bei der Finanzierung der sportlichen Ziele gerecht wird. Eine einseitige Bezahlpflicht bei Unternehmen mit mehreren Gesellschaftern ist weder existent noch tragfähig.
Trainer, Mannschaft und allen voran die treuen Fans des TSV 1860 München erwarten ein verantwortungsvolles Miteinander unter beiden Gesellschaftern. Wir von Seiten des Mehrheitsgesellschafters wollen dieser Verantwortung gerne gerecht werden.
Und viele Fans dürften sich jetzt fragen: Was ist eigentlich aus Scharolds Fünf-Jahres-Plan geworden? Der Geschäftsführer wurde von Präsident Robert Reisinger gegen den Willen von Hasan Ismaik mit Hilfe von 50+1 eingesetzt.