VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

Die Reaktion des TSV 1860 auf die Presseerklärung von Investoren-Sprecher Saki Stimoniaris folgte am Montagmorgen nahezu postwendend. Dabei widerspricht das Präsidium um Robert Reisingernicht nur Geschäftsführer Michael Scharold, der zuletzt in der “SZ” einen Hilferuf abgesetzt hat, sondern auch Stimoniaris. Die Mitteilung “Restrukturierung des Profifußball-Tochter” im Wortlaut:

Verehrte Mitglieder, liebe Löwinnen und Löwen,

zur jüngsten Presseberichterstattung nehmen wir wie folgt Stellung. Die weitere Finanzierung der TSV München von 1860 München GmbH & Co. KGaA ist keineswegs „ungeklärt“, wie die Pressemitteilung eines Investorensprechers glauben machen will. Im Gegenteil: Viele Partner und Sponsoren engagieren sich ebenso wie die Mitglieder und Fans des Vereins leidenschaftlich für den TSV 1860 München. Ungeklärt ist allenfalls, ob unser Mitgesellschafter sich vorstellen kann, in der kommenden Saison als Sponsor Teil dieses Engagements für die Löwen zu sein. Wir würden diesen Schritt sehr begrüßen.

Die Nachwirkungen der lockeren Politik kreditfinanzierter Risikoinvestitionen – insbesondere aus der Zweitliga-Abstiegssaison 2016/2017 – belasten das Unternehmen bekanntermaßen stark. Weitere Kreditaufnahmen bei unserem Mitgesellschafter können kein sinnvolles Finanzierungsinstrument für die TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA mehr sein. Das Unternehmen muss sich wirtschaftlich restrukturieren. Die erforderlichen Schritte dafür sind eingeleitet. Möchte unser Mitgesellschafter das Saisonbudget und die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen, ist das in Form eines Sponsorings jederzeit möglich.

Um die Profi-Fußballgesellschaft zu entlasten und die dort vorhandenen Mittel auf die sportliche Wettbewerbsfähigkeit der ersten Mannschaft konzentrieren zu können, haben wir als Verein der TSV München von 1860 GmbH & Co. KG angeboten, das Nachwuchsleistungszentrum einschließlich der U19- und U21-Mannschaft künftig wieder unter dem Dach des e.V. zu führen und die Finanzierung dafür sicher zu stellen.

München, den 14. Januar 2019,

Robert Reisinger, Heinz Schmidt, Hans Sitzberger