Grimaldi-Verkauf? Fatales Signal!
- VON OLIVER GRISS
- 22.01.2019 20:30
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VON OLIVER GRISS
Wer erinnert sich nicht gerne an die Aufbruchstimmung im vergangenen Sommer beim TSV 1860 nach dem furiosen Drittliga-Aufstieg? Was ist davon übrig geblieben? Eigentlich gar nichts mehr, außer die geilen Erinnerungsbilder und -videos. Der Frustpegel an den Löwen-Stammtischen steigt und steigt.
Und jetzt haben die Sechziger mit dem verletzten Adriano Grimaldi auch noch laut transfermarkt.de ihren wertvollsten Spieler (Marktwert 450.000 Euro) verkauft - und das obwohl der erzielte Preis (unter 200.000 Euro ohne vereinbarte Zuschläge) weit unter dem gewünschten Erlös liegt. Ein fatales Signal an Fans und Mannschaft. Quirin Moll oder Stefan Lex, die in der Dritten Liga zu den besseren Kickern zählen, dürften sich getäuscht sehen. Auch Investor Hasan Ismaik wird sich kurz schütteln.
Die Löwen hätten die Grimaldi-Posse locker aussitzen können. Zumal ab der 7. Woche die Krankenkasse einspringt und einen großen Teil des Gehalts übernommen hätte, solange bis der Mannschaftsarzt Grimaldi wieder gesund schreibt. Zudem hätte man einen Spieler vom Kaliber Grimaldis für den Saison-Endspurt gut gebrauchen können - doch der TSV 1860 nimmt lieber das (Klein)-Geld. Klar, das Vereinskonto freut sich: Mit Grimaldi verschwindet einer der Topverdiener von der Gehaltsliste. Die Uerdinger sagen: Danke, Löwen!
Es ist davon auszugehen, dass die Löwen im Sommer das selbe Geld oder sogar mehr für Grimaldi, der bis 2021 an der Grünwalder Straße unter Vertrag stand, bekommen hätten. Geschenkt! Die 1860-Bosse gehen volles Risiko, auch weil die weiß-blaue Offensive extreme Sorgen bereitet. Ist das der neue Weg der Spar-Löwen, die laut Geschäftsführer Michael Scharold irgendwann wieder in der Bundesliga spielen wollen? Wären 50+1-Präsident Robert Reisinger und Scharold bei Haching-Boss Manni Schwabl in die Lehre gegangen, wüssten sie, dass man mit einem destruktiven Konzept in der Dritten Liga verloren ist. Wer nicht mal mehr Genussscheine von Investor Hasan Ismaik annehmen will, muss alternative Geldquellen erschließen, um Münchens große Liebe zu retten!