VON OLIVER GRISS

Kurz vor dem Rückrunden-Start in Lotte (heute, 19 Uhr, dieblaue24-Liveticker) hat Matze Knop aka MANni der Busfahrer beim TSV 1860 vorbei geschaut. db24 hat den Comedian zum Interview getroffen:

db24: Herr Knop, was haben Sie an der Grünwalder Straße gemacht?

MATZE KNOP (lacht): Ich war als MANni der Busfahrer da - und habe einige Spieler fit für die Rückrunde gemacht - mit Schlittenfahren, Schneeschippen und Schneeengel bauen, natürlich alles auf eine ganz besondere humoristische Art. Ich denke, die Jungs sind jetzt fit. Euer Torwart hat mir danach versprochen, dass er jetzt auch mal vorne treffen will.

Sie machten Ihre Witze schon zu Zweitliga-Zeiten beim TSV 1860. Mittlerweile spielen die Löwen nach dem Zwangsabstieg immerhin wieder in der Dritten Liga. Was hat sich für Sie verändert?

Es war wichtig für diesen tollen Verein, dass man sofort wieder aufgestiegen ist, weil Regionalliga für manche Vereine vielleicht etwas Großes ist, aber für 1860 sind es dann doch eher die Niederungen des deutschen Fußballs. In der Dritten Liga schnuppert 1860 wieder an den Töpfen, die interessant und spannend sind. Auf der anderen Seite muss man sehen, dass der Verein um die Ecke in seinem eigenen Stadion spielen kann - das ist energetisch gesehen für den Verein, für das Umfeld und die Fans schon eine tolle Sache. Wenn man irgendwann wieder in der 2. oder 1. Liga spielt, muss man in ein großes Stadion - dennoch ist es wichtig, dass man wen nötig, bei kleineren Spielen in seine Heimat zurückkehren kann, um den Geist von Sechzig wiederspiegelt.

Wo sehen Sie die Löwen in fünf Jahren?

Zunächst wäre es für den Verein wichtig, einen Plan zu haben. Ich finde, der FC St. Pauli könnte ein gutes Vorbild für die Löwen sein. Selbst bei Windstößen halten sie an ihrem Plan fest: Sechzig wäre gut beraten, einen Weg einzuschlagen, mit dem sich alle identizieren können.

Die 50+1-Regel ist Fluch und Segen im deutschen Fußball - wie sehen Sie’s?

Man sieht’s doch schon in der Bundesliga: Die Bayern können zwar aufs Festgeldkonto zugreifen, doch beispielsweise mit dem Kauf von Neymar wäre selbst dann schon beim FC Bayern Schicht im Schacht. Der Trend geht nach England. Um mitzuhalten, wird dem deutschen Fußball nicht erspart bleiben, sich zu öffnen. Aus meiner Sicht geht es auch, dass man Tradition mit Moderne verbindet.

Wer ist für Sie der typische Sechzger?

Dass Daniel Bierofka der Trainer ist, macht den Klub sehr sympathisch. Der passt wie die Faust aufs Auge zu 1860. Auch Olaf Bodden hat mir immer gefallen. Unvergessen ist natürlich auch Werner Lorant. Das ist für mich ein absolutes Unikat. Der Verein wäre gut beraten, wenn er Lorant in Lebensgröße im Fanshop verkaufen würde. Das wäre immer noch der Renner.

PS: Matze Knop geht auf Tour - hier die Daten.