VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Das Spiel lief schon, als die Ultras - begleitet von einem Pfeifkonzert anderer Löwen-Fans - die Westkurve füllten. Sie kamen beim 1:0-Heimsieg gegen den SV Meppen absichtlich zu spät, um gegen das Verbot von Schwenkfahnen und Trommeln zu protestieren, das ihnen der TSV 1860 als Strafe für den Einsatz von Pyrotechnik für zwei Spiele auferlegt hatte. Und so wunderte es nicht, dass die Stimmung auf Giesings Höhen schlecht wie lange nicht war. Ein Plakat rollte die aktive Fanszene dann aber doch noch aus: “Gegen alle Materialverbote!”

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In der db24-Redaktion trudelten in den letzten Stunden viele Emails ein - der Hauptvorwurf: Die Ultras sollen vielen “normalen” Fans den Zutritt zur Westkurve verweigert haben. Ein Fan, dessen Name uns bekannt ist, schrieb uns: “Draußen haben diese Idioten alles abgesperrt und dicht gemacht, so dass ein reines Chaos entstand. Wir versuchten über Block J und F reinzukommen, aber da wurden die Türen verschlossen von Ordnern des Vereins. So etwas ist aus meiner Sicht unrechtmäßig, schäbig und für die Allgemeinheit nicht nachzuvollziehen. Einem farbigen Ordner wurede, weil er sich für uns einsetzen wollte, Bier ins Gesicht geschüttet vor der Tür im Block G und in Block F.”

Ob sich Präsident Robert Reisinger endlich dieser Problematik annimmt? Letztmals hatte sich der Ober-Löwe zu Pyro im Oktober 2017 geäußert, nachdem einige Fans bei der 2:3-Pleite in Augsburg gezündelt hatten. Nachdem er aber dafür ein Plaket (Reisinger, mach deine Arbeit!”) geschenkt bekam, gab es nie wieder ein kritisches Reisinger-Wort gegenüber den Ultras.