VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

Zu Bundesliga-Zeiten war das Fanlager des TSV 1860 nur in der Stadion-Frage geteilt. Seit dem Zwangsabstieg 2017 gesellen sich noch weitere Gruppen dazu: Hier die e.V.-Seite, dort die bösen KGaA-Freunde. Dazu kommen noch unterschiedliche Ansichten zu den beiden Gesellschaftern. Die Löwen-Familie war noch nie so gespalten wie aktuell. Zuletzt sorgten die Löwen-Ultras vor dem 1:0-Heimsieg gegen Meppen für eine Blocksperre hinter der Westkurve. Es kam zu vielen Beschwerden Unbeteiligter, die abgehalten wurden, in die Kurve zu gehen.

Geschäftsführer Günther Gorenzel richtete am Dienstag einen Appell an alle 1860-Anhänger: “Die Mannschaft hat von den letzten sieben Spielen fünf Spiele gewonnen. Sie macht einen Super-Job, genauso wie das Trainer-Team und der Staff. Der Sport sollte im Mittelpunkt stehen und nicht andere Dinge. Mein eindringlicher Appell an alle Fans: Stellt das Verbindende, das Gemeinsame und den Support der Mannschaft in den Mittelpunkt! Alle Dinge, bei denen gegen Gesetze, Vorschriften oder Auflagen verstoßen wird, kann ich nur auf das Schärfste kritisieren und verurteilen. Diese Leute müssen mit rechtlichen Konsequenzen leben. Der Fußball und das Stadion ist kein rechtsfreier Raum.”

Eine klare Ansage an alle, die den Fußball bei 1860 nicht im Vordergrund sehen, sondern die Bühne bei den Löwen benutzen, sich selbst zu verwirklichen und selbst davor nicht abschrecken, gegen andere Fans gewalttätig zu werden. In den letzten beiden Heimspielen gegen Haching und Meppen soll es zu Handgreiflichkeiten auf der Tribüne gekommen sein, dazu wurde einem Reisinger-Gegner ein Plakat entwendet.