Selbst der Papst wäre chancenlos gegen Reisinger
- VON OLIVER GRISS
- 04.04.2019 14:54
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VON OLIVER GRISS
Als beim taumelnden Erstligisten Hannover 96 fünf Gegner von Martin Kind in den Aufsichtsrat gewählt wurden, sagte der Unternehmer anschließend: “Auch der Papst hätte keine Chance gehabt.”
So ähnlich wird vermutlich auch Saki Stimoniaris denken, als er von seiner Nichtberücksichtigung als 1860-Präsidentschaftskandidatur erfuhr. Am Donnerstagvormittag machte der Verwaltungsrat um Sebastian Seeböck die Entscheidung über seine Vereinskanäle öffentlich, dass sie wieder Robert Reisinger samt seinen beiden Vizes Heinz Schmidt und Hans Sitzberger ins Rennen schicken.
Dass der Ismaik-kritische Verwaltungsrat in der vergangenen Woche Stimoniaris noch castete, war sowieso nur eine Scheinveranstaltung. Der VW-Aufsichtsrat war von vornherein ohne Chance bei 1860 - und das obwohl der gebürtige Münchner einen Top-Auftritt gehabt haben soll, auch dem Verwaltungsrat erklärte, wie er den Profi- und Nachwuchsfußball wieder eine Zukunft schenken will. Visionen, die an der Grünwalder Straße auf wenig Gegenliebe stoßen, zumal die 1860-Bosse von ihrem Kurs zu 100 Prozent überzeugt sind.
Mitgliederversammlung im Juni: Werden Sie Präsident Robert Reisinger als Präsident bestätigen?
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Robert Reisinger soll’s nach Wunsch des Verwaltungsrates weiter richten bei 1860 - der Vorschlag muss von den Mitgliedern am 30. Juni bestätigt werden. Wird seine Wahl - wie im Vorjahr - wieder ein Selbstläufer? Reisinger muss jetzt liefern. Zwar hat der Ober-Löwe zuletzt von einem Drei-Jahres-Plan gesprochen - doch so wirklich hat davon keiner mitbekommen bei 1860, vor allem ist nachwievor offen, wo der Verein im Jahr 2021 stehen soll. Weniger Schulden wird Münchens große Liebe definitiv nicht haben - und eine Vision für das Aushängeschild des Vereins, dem Profifußball, hat Reisinger bislang nicht offengelegt.
Fakt ist: Momentan kann der TSV 1860 weder mit wichtigen Spielern verlängern noch den Kader mit Neuzugängen verstärken. Auslaufende Verträge (u.a. Aaron Berzel) können zudem nicht verlängert werden. Ist das die Zukunft der Löwen?