VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Hermann Hummels, der Vater von Weltmeister Mats Hummels, besuchte gestern die Grünwalder Straße 114: Nachdem der Spielerberater zunächst das Training der Löwen verfolgte, ging er später gemeinsam mit Geschäftsführer Günther Gorenzel in den dritten Stock der Geschäftsstelle. Das Thema: Die anstehende Vertragsverlängerung des 20-jährigen Mittelfeld-Talents Dennis Dressel.

Eine Unterschrift in die Zukunft der Löwen. Doch mehr wird - Stand jetzt - nicht passieren. Unverändert sind den Sechzigern aufgrund des Konsolidierungskurses mit einem Mini-Etat von drei Millionen Euro die Hände gebunden. Und in Beraterkreisen ist es längst ein offenes Geheimnis, dass dem TSV 1860 finanziell gewaltig der Schuh drückt. So werden zwar Spieler angeboten, aber gleichzeitig wird ihnen auch vermittelt, dass derzeit kein Handlungsspielraum bestehe.

Die Alternative: 1860 verkauft Stammspieler, um flüssig zu sein. Einer, der bei der Konkurrenz auf dem Radar erscheint, ist der derzeit verletzte Außenstürmer Nico Karger. Der Oberfranke steht nach db24-Informationen auf der Wunschliste des Zweitliga-Aspiranten Karlsruher SC - bekanntlich ist Oliver Kreuzer, der KSC-Sportchef, ein großer Karger-Fan. Auch der KFC Uerdingen hat großes Interesse.

Kargers Vertrag läuft an der Grünwalder Straße noch bis Sommer 2020. Eine vorzeitige Vertragsverlängerung kann 1860 dem Spieler nicht anbieten - so bleibt eigentlich nur ein Verkauf im Sommer. Doch Vorsicht: Einen Batzen Geld wird Karger womöglich nicht einspielen - nimmt man den unnötigen Winter-Transfer von Adriano Grimaldi zum KFC Uerdingen zum Maßstab. Obwohl der Angreifer noch zweieinhalb Jahre Vertrag hatte, wurde er von Geschäftsführer Michael Scharold deutlich unter 200.000 Euro nach Krefeld verkauft. Es ist auch schwer vorstellbar, dass Cheftrainer Daniel Bierofka einen seiner wichtigsten Spieler ziehen lässt, ohne gleichwertigen Ersatz zu bekommen.