VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Nein, dass sich die beiden Parteien gestern in der 1860-Aufsichtsratssitzung angenähert hätten, ist nicht bekannt. Bekannt ist nur, dass Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel dem Gremium um den neuen Vorsitzenden Saki Stimoniaris erklärt hat, was mit den finanziellen Möglichkeiten von drei Millionen Euro den Löwen in der nächsten Saison bevorsteht: Bitterböser Abstiegskampf.

Und während Finanz-Geschäftsführer Michael Scharold noch immer nicht den Erhalt der Lizenz-Unterlagen und dessen Inhalte öffentlich kommuniziert (seit Montag sollen alle Klubs informiert sein), spielen viele andere Vereine mit offenen Karten. Beispielsweise der kommende Gegner, der Hallescher FC. Der Ost-Klub plant, falls die Mannschaft nicht in die Zweite Liga aufsteigt, mit einem Drittliga-Gesamtetat von 6,8 Millionen Euro (Mannschaft und Verwaltung). 4,9 Millionen Euro sind laut liga3-online.de für die Lizenzspieler-Abteilung eingeplant.

Der DFB attestierte Halle (seit acht Jahren in Liga 3) die uneingeschränkte Leistungsfähigkeit in allen Bereichen. Damit hat der HFC nun frühzeitig Planungssicherheit für die bevorstehende Spielzeit. Der Etat liegt mit 6,8 Millionen Euro rund eine halbe Million Euro höher als in der laufenden Saison. „Dass wir so frühzeitig und ohne Bedingungen die Lizenz für die kommende Saison erhalten haben, zeigt, dass sich der Verein konsequent weiterentwickelt”, erklärte Präsident Jens Rauschenbach auf der HFC-Webseite. Dass ein hohes Budget nicht immer Erfolg bedeutet, beweist der KFC Uerdingen. Die Krefelder sind mit acht Millionen Euro der Etat-Spitzenreiter. Trotz dieser Investitionen ist in der Aufstiegssaison nicht mehr als Mittelmaß drin.

Auch Eintracht Braunschweig hat die Lizenz bekommen - allerdings mit Bedingungen. Ähnlich die Situation in Jena: Vom DFB hat der Klub die Drittliga-Lizenz für die neue Spielzeit nur unter Bedingungen erhalten. „Das wird wie jedes Jahr eine schwierige Aufgabe, diese zu erfüllen. Wir haben Hausaufgaben zu erledigen“, erklärte FCC-Geschäftsführer Chris Förster gegenüber der “Ostthüringer Zeitung”. Laut der “Mainpost” bekommt auch Kickers Würzburg die Lizenz, allerdings mit Auflagen. Die Unterfranken müssen an ihrem Stadion Verbesserungen vornehmen.

Der 1. FC Kaiserslautern hat zwar schon 45 Punkte auf dem Konto, beantragte aber sicherheitshalber auch die Lizenz für die Regionalliga Südwest. Die Pfälzer haben weiterhin ein massives Finanzproblem. Deswegen hat der DFB die Spielgenehmigung für die neue Saison Saiso nur unter Auflagen und Bedingungen erteilt. Bis Ende Mai muss der viermalige Deutsche Meister die gestellten Bedingungen erfüllen. “Der DFB ist unseren Planansätzen in wesentlichen Aspekten gefolgt. Der Umfang der Bedingungen trifft daher die Erwartungshaltung der Geschäftsführung”, sagte der kaufmännische FCK-Geschäftsführer Michael Klatt in einer Vereinsmitteilung. Zuletzt fehlten den Roten Teufeln noch etwa fünf Millionen Euro zur Sicherung der Lizenz.

Erstmals ohne Bedingungen hat Hansa Rostock die Lizenz bekommen. Der Ost-Klub geht mit einem Budget von 4,4 Millionen Euro in die neue Saison.

Und wann kommuniziert 1860 den Post-Eingang vom DFB?