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- VON OLIVER GRISS UND CATHRIN MÜLLER (MIS)
- 26.04.2019 08:28
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VON OLIVER GRISS UND CATHRIN MÜLLER (MIS)
Gestern hatte Daniel Bierofka kurzfristig das Programm gewechselt. Statt auf den Platz ging’s für seine Spieler in die Isarauen. Zu einer regenerativen Laufeinheit. Köpfe freikriegen für den anstrengenden Abstiegskampf in der Dritten Liga, der jetzt auf die Zielgerade abbiegt. Von Platz 7 ab bangen alle Teams um den Klassenerhalt. Auch die Löwen, die nach zuletzt drei Niederlagen in Folge wieder mittendrin im Geschehen sind.
Ausgerechnet gegen Aufstiegskandidat Karlsruhe (Samstag, 13.15 Uhr, dieblaue24-Liveticker) soll der Befreiungsschlag gelingen - doch mit welcher Aufstellung versucht’s der Löwe? Nachdem Felix Weber (5. Gelbe Karte) gesperrt ist, hat Jan Mauersberger gute Chancen, dass er gegen seinen Ex-Verein noch einmal in die Anfangsformation rückt. Für den 33-jährigen Abwehrspieler spricht vor allem seine Erfahrung und Kopfballstärke. Zudem werden Sascha Mölders, Efkan Bekiroglu und Herbert Paul in der Startelf erwartet, was der Mannschaft einen deutlichen Qualitätschub bringt. “Dass Sascha in Halle gefehlt hat, das hat man gemerkt. Ich bin froh, dass er mir gegen Karlsruhe wieder zur Verfügung steht”, erklärte Daniel Bierofka gegenüber dieblaue24: “Wir haben einfach zu wenig Spieler mit Persönlichkeit und Ausstrahlung.”
Alles andere als förderlich für die nächsten Wochen sei für Bierofka auch die weiterhin ungeklärte Zukunft beim TSV 1860: “Dass das nicht optimal für die Mannschaft, die sportliche Leitung und mich ist, ist klar. Aber das darf keine Ausrede sein, die Jungs verdienen hier ihr Geld und müssen schauen, dass sie bis zum Schluss alles für 1860 geben. Aber dass sich die Spieler, die noch keinen neuen Verein haben, damit beschäftigen, ist legitim.”
…dann wurde schnell wieder die Reißleine gezogen
Was Bierofka am meisten ärgert: Dass der TSV 1860 wenige Monate nach dem Sommermärchen 2018 seinen vorgegebenen Plan wieder ohne Not abgeändert hat. “Grundsätzlich ist das Problem, dass das Ganze auf zwei Jahre ausgelegt war und dann wurde schnell wieder die Reißleine gezogen”, erklärte Bierofka gegenüber db24 und fügt hinzu: “Das ist die Schwierigkeit, mit der wir klarkommen müssen. Der Plan war eigentlich über zwei Jahre angelegt, deswegen haben viele Spieler Zwei-Jahres-Verträge. Deswegen haben wir bestehende Verträge.”
Bierofka stellt klar: “Wenn wir gewusst hätten, dass der Plan nur über ein Jahr geht, dann hätten wir uns bei der Spielersuche anders entschieden. Wenn man so kurzfristig einen Plan ändert, ist das für alle schwierig. Aber das darf keine Ausrede sein: Wir müssen jetzt die Zähne zusammenbeißen.”