VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Nein, Günther Gorenzel vermeidet den Blick auf die Tabelle. “Ich habe schon vor zwei, drei Wochen gesagt: Der Saisonendspurt wird kein Selbstläufer. Ich schaue mir aber keine Konstellationen an, denn du gehst in jedes Spiel, um es zu gewinnen”, erklärte der 1860-Geschäftsführer vor dem ersten Endspiel gegen Fortuna Köln (Samstag, 13.30 Uhr, dieblaue24-Liveticker): “Maximal im letzten Spiel kann ich es taktisch so anlegen, ob ich einen oder drei Punkte brauche und von außen einwirken. Ganz klar: Wir wollen alles daran setzen, dass wir am Samstag punkten. Es macht keinen Sinn, den Spielern einzuimpfen: Wir müssen, wir müssen! Sie sollen sich auf ihre Aufgaben konzentrieren.”

Vielmehr hofft Gorenzel, dass die Mannschaft sich wieder auf ihre Qualitäten beruft: “Es gibt ganz einfache Attribute, für die wir stehen und die uns in der gesamten Saison stark gemacht haben. Uns hat es immer ausgemacht, dass wir das Momentum auf unsere Seite ziehen konnten, wenn wir den Ball gut haben laufen lassen.” Doch genau das war in den letzten Wochen sehr selten zu sehen. Die letzten fünf Spiele hat der TSV 1860 alle verloren.

Dass der Trainerwechsel bei Fortuna Köln (zuletzt 1:1 gegen Meppen) neue Kräfte beim Gegner freisetzen könnte, ist Gorenzel durchaus bewusst: “Angst müssen wir vor niemandem haben, aber wir haben Respekt vor jeder Mannschaft. Wir müssen uns auf uns fokussieren. Angst ist in einem solchen Spiel ein schlechter Ratgeber. Ich bin nach wie vor von der Mannschaft überzeugt, denn sie hat ja gezeigt, dass sie es kann.”

An die neue Saison denkt Gorenzel jetzt noch nicht. “Wenn man das Sportbudget massiv reduziert, müssen wir natürlich weg von der Zielsetzung gehen, schnellstmöglich in die Zweite Liga zu kommen. Zumindest für nächste Saison. Wir sind auch weit davon entfernt, etwas aufzubauen. Wir haben keinen Handlungsspielraum für Vertragsverlängerungen und Neuverpflichtungen.” Ob ein Sieg über die Südstädter an diesen grauen Perspektiven etwas ändert?