VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Vier Männer der “Sersheimer Löwen” kamen am Freitagnachmittag durstig an die Grünwalder Straße - doch dann standen sie vor dem verschlossenen Löwenstüberl. Einer grantelte: “Das habe ich bei 1860 noch nie erlebt, dass ich nichts zu trinken bekomme.” Als dann einer der Fans Vizepräsident Hans Sitzberger, der gemeinsam mit Robert Reisinger fast zeitgleich das Trainingsgelände betrat, fragte, wo er mit seinen Kumpels etwas trinken könne, verwies Sitzberger auf das benachbarte Tennislokal. Aber auch das zu diesem Zeitpunkt hatte geschlossen. So holte einer der Schwaben schließlich vier Bierdosen von “Löwenbräu” an der Tankstelle. Auch um den Frust runterzuspülen, für den der TSV 1860 nicht nur an den Biertischen gerade wieder einmal sorgt.

Am Samstag geht’s gegen Fortuna Köln (13.30 Uhr, dieblaue24-Liveticker) fast schon um Alles oder Nichts. Wie ernst die Lage ist, wird damit untermalt, dass die Mannschaft vor diesem Duell erstmals seit vielen Wochen wieder ins Hotel vor einem Heimspiel ging - und das trotz der finanziell angeschlagenen Situation an der Grünwalder Straße 114. Aber Trainer Daniel Bierofka war es wichtig, dass er vor diesem Spiel seine Mannschaft zusammen hat, um alle Kräfte zu mobilisieren. Sogar der gesperrte Kapitän Felix Weber und der angeschlagene Torwart Hendrik Bonmann wollen bei den Löwen sein, obwohl sie nicht zum Kader gehören. Das Klima in der Mannschaft ist trotz fünf Pleiten in Folge also intakt.

Auch von der Verletzungsfront gibt es Positives. “Aaron Berzel ist wieder ins Training eingestiegen, Nico Karger und Benny Kindsvater haben trainiert”, erklärte Bierofka: “Bis auf Quirin Moll und Stefan Lex, die natürlich nach wie vor brutal wehtun, sind alle einsatzfähig. Für Aaron kommt das Spiel zu früh, aber ich hoffe, dass er vielleicht in Jena im Kader sein kann.”