VON OLIVER GRISS

Der aktuelle Vereinskurs geht aus der Sicht von Löwen-Mitglied Dr. Thomas Schummer in die falsche Richtung - deswegen engagiert er sich seit einigen Monaten, trifft viele Helden von einst - und er hatte die Idee, vor der Mitgliederversammlung am 30. Juni alle Mitglieder mit einem Rundbrief mit dem Titel “Endspiel im Zenith! Unsere Löwen am Scheideweg - Profifußball oder Amateurverein” zu informieren. Doch das Präsidium Reisinger lässt diesen Weg der Kommunikation nicht zu, obwohl Geschäftsstellenleiter Eckehard Krebs laut Schummer schon zugesagt hatte. Stattdessen bietet Reisinger an, dass Schummer bei der MV seinen Brief vorträgt. Das Schummer-Schreiben im Wortlaut:

Am 30.6.2019 findet die wegweisende Mitgliederversammlung des TSV München von 1860 e.V.
statt. Hier entscheidet sich endgültig, welchen Weg der Verein gehen wird: Amateurfußball
ohne adäquate Fremdmittel oder möglichst erfolgreichen Profifußball.

Als langjähriger besorgter Löwenfan bitte ich Sie: Üben Sie Ihr Wahlrecht aus! Nehmen Sie sich
an diesem Sonntag Zeit. Organisieren Sie sich. Bilden Sie Fahrgemeinschaften. Für große Spiele, vor allem für „Schicksalsspiele“ haben wir alle ja auch schon so manchen Tag geopfert. Hier ist ein solches Endspiel!

Das amtierende Präsidium scheint sich für Profifußball nicht zuständig zu fühlen, wie mehrere
Aussagen belegen. Dabei sind wir doch fast alle nur deswegen Mitglied geworden.

Durch den vom Präsidium des TSV München von 1860 e.V. ausgerufenen „Konsolidierungskurs“ drohen unsere geliebten Löwen für alle Zeiten in der Amateurfalle zu verschwinden. Die einst herausragende Löwenjugend ist bereits in Rekordzeit in die Niederungen des Amateurfußballs abgestürzt. Unserem Flaggschiff, der Ersten Mannschaft, droht nun das selbe Schicksal.

Der im Winter ausgerufene Sparkurs kann in der wirtschaftlich wie sportlich bekannt schwierigen Dritten Liga nicht einmal im Ansatz Schulden reduzieren, eine halbwegs konkurrenzfähige Mannschaft werden wir so nicht mehr erleben. Wir alle wissen, ein erneuter Abstieg wird diesmal sicher nicht mehr als Betriebsunfall so einfach reparabel sein.

Das aktuelle Präsidium verfolgt das durchaus legitime Ziel, von Hasan Ismaik unabhängig zu
werden. Hierfür müssten erhebliche Geldmittel akquiriert und wirklich große Geldgeber gewonnen werden. Ohne solche kann man heute im Profifußball nicht mehr überleben. Nichts dergleichen hat der Verein bislang in Aussicht. Oder stellt der amtierende Präsident, der ja den „Freunden des Sechzgerstadions“ entstammt, etwa doch ein Stadion und einen Stadtteil über den sportlichen Erfolg unserer einst so ruhmreichen Löwen?

Wenn Sie ebenfalls um die Zukunft unserer geliebten Löwen besorgt sind, bitte ich Sie aufrichtig: stehen Sie auf für unsere Löwen. Überwinden Sie ihre Bequemlichkeit oder auch Ihre Resignation! Kommen Sie in den Zenith und setzen Sie ein Zeichen für die Zukunft! 17100 Mitglieder sind stimmberechtigt. Bei den letzten MVs haben ganze 800 Stimmen genügt, um den Verwaltungsrat und damit das Präsidium zu etablieren. Das sind nicht einmal 5 Pronzent der Stimmberechtigten! Eine repräsentative Mehrheit ist das wirklich nicht. Auf die Löwen!

Thomas Schummer ELIL