Das Bayerische-Angebot: Mit dieser Summe könnte Gorenzel wirklich planen
- VON OLIVER GRISS UND CATHRIN MÜLLER (MIS)
- 16.06.2019 08:49
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VON OLIVER GRISS UND CATHRIN MÜLLER (MIS)
“Das Entscheidende ist, was bei uns ankommt.” Diesen Satz hat man von Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel beim TSV 1860 in den letzten Wochen desöfteren gehört.
Um was geht es? Hauptsponsor “Die Bayerische” will sein Sponsorpaket beim Drittligisten signifikant erhöhen. Bislang zahlte der Versicherer aus Neuperlach 500.000 Euro pro Saison. Dazu eine Summe von 100.000 Euro extra, wenn eine bestimmte Zahl an Übertragungen im Free-TV zustande kommt. Nachdem die Löwen TV-Meister (15 Liveübertragungen in der ARD, BR & Co.) sind, ist der Bonus sowieso eingetütet. Macht 600.000 Euro pro Saison. Zum Vergleich: Eintracht Braunschweig wird pro Runde 1,5 Millionen Euro von VW überwiesen. Dennoch gehört das Volumen der Bayerischen zu den besten in der Dritten Liga.
Immer wieder werden falsche Zahlen in Umlauf gebracht, auch von renommierten Tageszeitungen in München. Fakt ist: Der Versicherer will pro Saison 300.000 Euro mehr zahlen, also künftig 900.000 Euro für das Sponsorenpaket. Außerdem hat die Bayerische Interesse an den NLZ-Namensrechten, die bislang noch nicht vergeben waren. Angeblich wurden diese zu Regionalliga-Zeiten Premiumpartner MAN einmal für 400.000 Euro pro Jahr angeboten. Ein Deal kam aber damals nicht zustande.
Ist der aktuelle 1860-Kader stark genug, um den Klassenerhalt in der Dritten Liga zu realisieren?
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Die Bayerische ist bereit, 250.000 Euro hierfür zu bezahlen. Weil Gorenzel derzeit handlungsunfähig ist und keinen Cent auf dem Konto hat, heißt es an der Grünwalder Straße, dass die Versicherung die Zusage gegeben habe, auch schon die 250.000 Euro für die übernächste Saison vorab auszubezahlen.
Heißt summa summarum: Mit zusätzlichen 500.000 Euro könnte die Drittliga-Mannschaft sofort arbeiten - dafür bekäme man zwei Leistungsträger (Gehalt, Prämien & Betriebsgenossenschaft). Allerdings nur für eine Saison. Die 600.000 Euro (300.000 Euro für die Saison 2019/2020 und 300.000 Euro für die Saison 2020/2021) sind von Geschäftsführer Michael Scharold anderweitig verplant. Von diesem Geld kommt jedoch nichts im Profiteam an.
Der TSV 1860 ist mit heißer Nadel gestrickt - und bekanntlich will 1860 in der übernächsten Saison das Budget von derzeit drei Millionen Euro auf 2,5 Millionen Euro noch einmal senken. Wie Reisingers verschriebener Konsolidierungskurs funktionieren soll, weiß aktuell keiner an der Grünwalder Straße. Martin Gräfer, Vorstand der Bayerischen, sagte vor einigen Wochen: “Geld alleine schießt keine Tore, es braucht Kreativität. Wir wollen gemeinsam mit 1860 in den nächsten drei Jahren zurück in die Zweite Liga.”