Reisinger zur Machbarkeitsstudie: "18.105 Zuschauer? Betrüblich!"
- VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (Foto)
- 21.07.2019 16:21
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VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)
Nachdem Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik am Samstag die Machbarkeitsstudie für das Grünwalder Stadion auf seinem Facebook-Kanal beurteilt hat, veröffentlichte auch der e.V. des TSV 1860 einen Tag später eine Mitteilung zu den Plänen aus dem Rathaus. Unterzeichnet ist das Statement von Präsident Robert Reisinger & Co. Die Meldung im Wortlaut:
Der Ergebnisbericht der von der Stadt München beauftragten Machbarkeitsstudie zur baulichen Ertüchtigung des Grünwalder Stadions liegt vor. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein profitauglicher Umbau des Grünwalder Stadions nach erster Einschätzung der Sachverständigen grundsätzlich möglich scheint. Für eine Prüfung der Umsetzung im Detail bleiben weitere Untersuchungen abzuwarten.
Aus unserer Sicht zunächst betrüblich ist das in der Machbarkeitsstudie prognostizierte Fassungsvermögen von maximal 18.105 Zuschauern. Zum Vergleich: das Stadion des SSV Jahn Regensburg fasst 15.210 Plätze, der Sportpark des FC Ingolstadt verfügt über 15.200 Plätze, das Schwarzwald-Stadion des SC Freiburg bietet 24.000 Zuschauern Platz.
Bis zu einer Zuschauerkapazität von maximal 18.105 Zuschauern reicht nach Annahme der Sachverständigen der bestehende Bestandsschutz für das Grünwalder Stadion aus, um einen Umbau im Bestand durchführen zu können. Die von den Autoren der Studie genannte Zahl von 18.060 Zuschauerplätzen ist symbolisch zu verstehen.
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Eine über diese Kapazität hinausreichende Erweiterung des Grünwalder Stadions auf 24.000 Zuschauer wäre zwar theoretisch möglich, bedürfte zu ihrer Realisierung aber einer Änderung des vorhandenen Bebauungsplans. In einem solchen Fall wären aktuell gültige Richtlinien – etwa für Fragen der Verkehrserschließung (Stellplatznachweis) und zum Schallschutz – heranzuziehen. Nach derzeitiger Einschätzung und Erkenntnissen aus ähnlichen Fällen in anderen Städten gehen die Sachverständigen davon aus, dass Klagen eine Erweiterung verhindern würden.
Die Haupteinnahmequellen im Profifußball der 1. und 2. Liga sind Sponsoring, Werbung, mediale Verwertungsrechte und Transfers. Spieltags-Einkünfte tragen zu einem vergleichsweise geringeren Teil (statistisch durchschnittlich rund 15 Prozent) zum Gesamtergebnis bei.
Anders ist die Situation in der 3. Liga. Hier liegt der Anteil der Zuschauereinnahmen aufgrund deutlich geringerer Sponsoring- und TV-Erlöse signifikant höher. Besonders notwendig für den TSV 1860 München ist deshalb eine Verbesserung der Situation im VIP-Ticket und Hospitality-Bereich des Grünwalder Stadions.
Dass die Stadt München auch nicht so finanzkräftigen Klubs eine sportliche Entwicklungsmöglichkeit oberhalb der Regionalliga und eine Zukunft innerhalb der Stadtgrenzen ermöglichen möchte, ist eine gute Nachricht. Unabhängig vom zu erwartenden Fassungsvermögen nach einem Umbau, erlaubt die Perspektive einer Ertüchtigung des Grünwalder Stadions der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA Planungssicherheit, die Anforderungen der DFL an eine Spielstätte im Falle eines sportlichen Aufstiegs erfüllen zu können.
Wir würden eine positive Entscheidung der Stadtratsmitglieder am kommenden Mittwoch, entsprechende Prüfaufträge an die Verwaltung zum möglichen profitauglichen Ausbau des Grünwalder Stadions zu erteilen, sehr begrüßen. Unser ausdrücklicher Dank gilt der Initiative der Antragsteller und Oberbürgermeister Dieter Reiter, die das Thema im vergangenen Jahr forciert haben.
In sozialen Medien veröffentlichte Verlautbarungen und Forderungen im Zusammenhang mit einem etwaigen Stadionneubau an anderer Stelle sind mit dem Verein und den Gremien nicht abgestimmt.
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