VON OLIVER GRISS

Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis Tim Rieder, der spektakuläre Neuzugang am Deadline Day, irgendwann beim TSV 1860 landen würde. Der Abwehr-Allrounder (feiert heute seinen 26. Geburtstag) wurde im Umfeld der Löwen in den letzten 14 Monaten immer wieder gesichtet, schaute auch mal bei Testspielen der Löwen zu, weil er zum einen mit einigen Spielern wie Efkan Bekiroglu befreundet ist, aber noch mehr Trainer Daniel Bierofka schätzt. Aus Augsburg heißt es, dass Rieder unbedingt unter Bierofka arbeiten wollte - jetzt ist die Konstellation Realität: Rieder, der aus Dachau stammt, verstärkt bis Saisonende die Löwen.

Mit seiner Verpflichtung und dem Owusu-Deal steigen die Chancen auf den Klassenerhalt in der Dritten Liga deutlich: Rieder ist ein schneller und vielseitiger Spieler, der im Abwehrbereich alle Positionen spielen kann - und sogar auf der Sechs einsetzbar ist. Hinzu kommt, dass Rieder voll im Saft steht. Bei der Augsburger Pokal-Pleite in Verl stand Rieder 90 Minuten auf dem Platz. Er verfügt über die nötige Reife, die dem TSV 1860 gut zu Gesicht steht. Ein Vorteil ist es außerdem, dass Rieders Eingewöhnungszeit nicht lange dauern wird, um Bierofkas Software zu verstehen. Rieder und Owusu heizen den Konkurrenzkampf bei 1860 neu an. Spieler wie Phillipp Steinhart oder auch Sascha Mölders werden jetzt eine Schippe drauflegen müssen, um ihre Positionen zu verteidigen.

Daniel Bierofka wird erleichtert sein, denn sein aufgewerteter Kader gibt ihm nun mehr Spielraum, zumal mit Quirin Moll und Nico Karger zwei Dauerverletzte zudem bis November zurückkehren dürften. Die Hoffnung im Löwen-Umfeld steigt, dass die “sportliche Insolvenz” (Karsten Wettberg) vermieden werden kann. Vorausgesetzt, dass Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel mit Leistungsträgern auslaufende Verträge vorzeitigt verlängert.

Packt es an, Löwen!