VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

Sollte die Stadt München tatsächlich das Grünwalder Stadion umbauen können, müsste der TSV 1860 für diese Phase in eine andere Spielstätte umziehen - dies bestätigte Münchens OB Dieter Reiter in einem AZ-Interview. Dass das Projekt umgesetzt wird, davon geht Reiter aus. “Ich habe Frau Zurek (Stadträtin und Leiterin des Referats für Bildung und Sport, d. Red.) gebeten, noch in diesem Jahr einen weiteren Beschluss einzubringen. Damit können wir konkreter werden. Es braucht planerisch einen Vorlauf. Es geht aber nicht nur um Finanzierungsthemen, sondern auch um die Frage: Wo spielen die Sechzger eventuell in der Zwischenzeit? Das Ziel ist auf alle Fälle, die Umbauphase möglichst kurz zu halten, auch wegen der Anwohnerinnen und Anwohner”, erklärte Reiter.

Als Spielort thematisiert Reiter drei Standorte: “Es gibt das Dantestadion (schmunzelt). Vielleicht können die Löwen auch Manni Schwabl fragen, ob er in Unterhaching Gastfreundschaft gewährt.” Die wahrscheinlichste Lösung ist aber das Olympiastadion: “Ich weiß, dass viele Sechzger das eher kritisch sehen. Aber natürlich haben wir da ein Stadion, das noch dazu für 100 Millionen saniert wird, und es passen zwei, drei Leute mehr hinein als ins Grünwalder.”

Bei der Miete für das Grünwalder Stadion wolle die Stadt 1860 entgegenkommen. “Wir versuchen eine Lösung zu finden, die sich die Sechzger letztlich auch leisten können. Das habe ich den Verantwortlichen auch gesagt: Wir müssen natürlich schauen, dass alles rechtlich in Ordnung ist, aber wir werden alles tun, um das Grünwalder in einen modernen Zustand zu versetzen. Da treffen sich ja unsere Interessen.”

Bereits jetzt verhandelt Geschäftsführer Michael Scharold den von Interims-Geschäftsführer Markus Fauser unterschriebenen Vertrag nach, weil die Gesamtkosten für das Grünwalder schon jetzt sehr hoch sind. Man spricht von insgesamt 1,5 Millionen Euro (inklusive MVV-Kosten).