Grosser gratuliert König Radi: "Er hätte heute einen Marktwert von 80 Millionen Euro"
- VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (Foto)
- 01.10.2019 08:29
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VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)
Petar Radenkovic ist beim TSV 1860 eine Lichtgestalt. Heute feiert der Kult-Löwe in London in bester Gesundheit seinen 85. Geburtstag. Sein Freund Peter Grosser, Kapitän der Meister-Mannschaft von 1966, erinnert sich gegenüber db24 an den herausragenden Status des Torwarts und gratuliert zum Ehrentag: “Der Radi war damals neben dem Russen Lew Jaschin der beste Torwart der Welt. Hätte es damals schon transfermarkt.de gegeben, hätte Petar einen Marktwert von 80 Millionen Euro gehabt. Derzeit ist Alisson, der Torwart des FC Liverpool, der Beste der Welt. Er kommt auch auf 80 Millionen. Radi war ein Segen für 1860.”
Radi war immer bereit, Verantwortung bei 1860 zu übernehmen. Erst wurde er bekämpft, dann ignoriert
Dass ein Typ wie Radenkovic, der in den 60er Jahren mit seinen Kollegen fast alles gewonnen hat, nie eine Chance beim TSV 1860 bekommen hat, bedauert Grosser zutiefst: “Radi war immer bereit, Verantwortung bei 1860 zu übernehmen. Erst wurde er bekämpft, dann ignoriert. Auch Karl-Heinz Wildmoser hatte Radi abgelehnt, weil er als Präsident PR-geil war und Angst hatte, seinen Status zu verlieren. Radi hätte ihm die Show gestohlen.”
Grosser klagt: “Wenn es um Eitelkeiten im Fußball geht, dann verliert der Verein. Man muss nur mal in die Historie von 1860 blicken, es war nie ein Fußballer in den wichtigen Gremien aktiv. Es ist kein Zufall, dass der Verein da steht, wo er momentan steht. Ich weiß nicht, ob sie aus den Fehlern der Vergangenheit lernen wollen und es einfach mal anders machen. 1860 hat immer nur Leute angezogen, die nicht aus dem Fußball kommen. Sie haben dann die Plattform 1860 für sich benutzt…”
Dass Radi mit 1860 vor ein paar Jahren gebrochen hat, findet Grosser aber trotzdem schade: “Petar fühlt sich von 1860 vernachlässigt. Er ist total sauer und will mit dem Verein nichts mehr zu tun haben. Er hat sich von Sechzig inzwischen frei gemacht.” Früher hat er seine Termine nach den 1860-Spielen gelegt - heute weiß er gar nicht mehr, wann die Mannschaft spielt.