VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

15 Tore in 12 Spielen - man kann beim TSV 1860 nicht davon sprechen, dass die Löwen vor dem gegnerischen Kasten vor Selbstvertrauen strotzen. Symptomatisch für diesen Zustand war die vergebene Chance von Routinier Sascha Mölders (34) bei der 0:1-Heimpleite gegen den KFC Uerdingen, als der Ex-Augsburger nach Traum-Zuspiel von Marius Willsch aus aussichtsreicher Position am Ball vorbeigrätschte. Es wäre das 1:0 gewesen - und möglicherweise hätte das Duell einen anderen Ausgang gehabt.

Und es ist kein Zufall, dass der vereinslose Maxi Oesterhelweg (zuletzt Sportfreunde Lotte) an der Grünwalder Straße vorspielt (dieblaue24 berichtete exklusiv). Nachdem der Außenstürmer über Wochen bei der U21 von Trainer Frank Schmöller mittrainierte und dort einen guten Eindruck hinterließ, hat der gebürtige Gütersloher am Dienstag das erste Mal mit der Profi-Mannschaft geübt. Dabei zeigte Oesterhelweg, dass er trotz seiner Arbeitslosigkeit das Fußballspielen nicht verlernt hat: Gut am Ball, ordentliche Geschwindigkeit und immer das Tor im Visier - ein Spieler ganz nach dem Geschmack von Trainer Daniel Bierofka. “Er ist vereinslos, hat eine Affinität zu München, und dann wärst du blöd, wenn du wegschaust”, erklärte der Ex-Nationalspieler: “Er ist schnell, dribbelstark, hat einen guten Abschluss und kann Tore vorbereiten.”

Der linke Flügel ist das beliebte Revier Oesterhelwegs - und Bierofka machte deutlich, dass eine Verpflichtung unabhängig vom Genesungszustand von Nico Karger (er läuft schon wieder) geprüft werde. “Maxi bleibt auf jeden Fall dabei. Bis zur Winterpause ist es nicht mehr lange hin. Vielleicht können wir ja dann was machen, wenn’s finanziell möglich ist.”

Als sicher gilt: Beim Auswärtsspiel in Rostock (Samstag, 14 Uhr, dieblaue24-Liveticker) wird Oesterhelweg den sturmschwachen Löwen noch nicht helfen.