VON OLIVER GRISS

Der Münchner Schauspieler Michael Lerchenberg (66) nimmt beim BR-Stammtisch am Sonntagmittag kein Blatt vor den Mund, als das Thema 1860 auf den Tisch kommt. Über den 1:0-Sieg in Halle kann er sich nur bedingt freuen. “Man ist schon wirklich Masochist, wenn man 60 Jahre Sechzig-Fan ist”, erklärte Lerchenberg in der beliebten BR-Sendung: “Dieser Verein 1860 schafft es, das Lokalderby im Trainermobbing mit 5:1 zu gewinnen. Anschließend auch das Nachspiel der Heuchelei war ein lockerer 3:0-Sieg. Man stelle sich vor: Man mobbt einen Trainer, weil er erfolgreich ist, weil er dem erklärten Ziel einer im Verein sehr starken Gruppe im Wege steht.” Die Gruppe heißt “Pro1860” - und diese kontrolliert inzwischen die Löwen. Zu ihren Kräften gehören laut “SZ” Blumenhändler Hans Vonavka oder der Münchner Zeitungsverleger Herbert Bergmaier (“Wochenanzeiger”).

Weiter meinte Lerchenberg: “Es ist für einen Sechziger ein katastrophaler Vergleich. Bierofka hätte das werden können, was Uli Hoeneß beim FC Bayern war - eine starke Integrationsfigur, einer, der für den Sport und Verein lebt. Er ist aber diesen Leuten im Weg, die den Verein in der Insolvenz sehen wollen. Die wollen den Investor ausschalten. Da muss ich ganz ehrlich sagen: Das hat nichts mehr mit Sport zu tun. Das ist Wettbewerbsverzerrung. Ich weiß auch nicht, wie das im Handelsrecht aussieht, wenn man so gezielt auf eine Insolvenz lossteuert. Ich muss ehrlich sagen: Ich bin fassungslos, was da los ist. Hier geht’s darum: Eine Giesinger Bierdimpfelei. Hauptsache Sechzgerstadion und lustig. Ob das in der Landesliga oder Bezirksliga, das ist egal. Hauptsache, wir haben es lustig.”

Endlich legt einer schonungslos den Finger in die Pro1860-Wunde.

Wann wachen die Fans auf, um die Löwen zu befreien?

Hier geht’s zum Link der BR-Sendung - klick Dich rein!