Ismaik: "Ich werde von meinem Geld solange nichts sehen, bis..."
- VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (Foto)
- 27.11.2019 11:49
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VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)
Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik (42) hat der “Sport Bild” ein exklusives Interview gegeben - wir fassen die wichtigsten Aussagen zusammen:
die Erinnerungen an seinen Einstieg bei 1860: “An dem Tag, als mein ehemaliger Mittelsmann Hamada Iraki sich meldete, war ich in Rom und führte Verhandlungen mit dem AS Rom. Eigentlich hatte ich geplant, dass ich dort als Investor einsteige. Ich habe mir an dem Tag das Stadion angeschaut. Dann bekam ich den Anruf. Mir wurde gesagt, dass 1860 großes Potential habe, wieder in die Bundesliga zu kommen.”
die Gerüchte eines Anteilsverkauf: “Mein Charakter ist so, dass ich alles zu Ende führe, was ich anfagnge. Ich habe mich für 1860 entschieden, werde dabei bleiben und meine Anteile um keinen Preis verkaufen. Wenn zu meinen Lebzeiten die 50+1-Regel nicht fallen sollte und ich deshalb nicht nach meinen Wünschen den Verein aufbauen kann, werde ich meine Kinder beauftragen, meine Ziele zu verwirklichen.”
seine Ziele: “Ich möchte den Verein vorantreiben. Das war bislang nicht möglich, weil er immer gegen mich gekämpft hat, auch aktuell. Man hat versucht, mich zu vergraulen. Mein Ziel ist es, diesen Kampf zu gewinnen, ich lasse die derzeitigen Verantwortlichen bei 1860 nicht gewinnen. Sie haben nicht nur mir, sondern dem gesamten Verein großen Schaden zugefügt…Ich habe diesen Verein liebgewonnen. Ich träume davon, mit ihm durch Europa zu reisen. Diesen Traum gebe ich nicht auf.”
seine finanziellen Forderungen an 1860: “Ich werde von meinem Geld so lange nichts sehen, bis der Verein sportlich so erfolgreich ist, dass er Gewinne erwirtschaftet. Vorher werde ich auch keine Zurückzahlungen verlangen. Solange aber diese Ideologie im Verein und bei vielen Fans herrscht, dass man mich bekämpft, wird das unmöglich sein.”
die 50+1-Regel: “Der Verein nimmt nur Schaden durch diese Regelung. So entscheiden Personen im Verein, die ihn nicht weiterentwickeln wollen. Unser ehemaliger Trainer Daniel Bierofka ist das beste Beispiel: Nach dem Aufstieg hat man versucht, ihn zu bekämpfen. Über ihn wurden Unwahrheiten erzählt, etwa, dass er zu viel Geld verdienen würde. Wer hier Erfolg hat, wird bekriegt.”
den Zwangsabstieg 2017: “Das war nicht mein Verschulden und das hat Präsident Reisinger auch schon zugegeben. Für die Verantwortlichen war das Credo: Je tiefer wir spielen, desto besser. Denn dann ist die Wahrscheinlichkeit am höchsten, wieder ins Grünwalder Stadion ziehen zu können, was sie ja auch geschafft haben. Einen Tag vor der Entscheidung, dass 1860 in die Regionalliga absteigen muss, wollten sich meine Vertreter mit Vertretern vom Klub treffen, um eine Lösung zu finden. Doch die Personen vom Verein kamen nicht. Dafür gibt es mehrere Zeugen.”
seine Rassismusvorwürfe: “Meiner Meinung nach ist es so: Wenn man die Herkunft einer Person abwertet, handelt es sich um Rassismus. Teile unserer Fans haben mehrfach ‘Scheiß auf den Scheich’ gesungen - das ist nichts anderes. Und wenn ich auf meiner Facebookseite lese, stehen da Dinge wie ‘Geh wieder in die Wüste!’, ‘Geh wieder zu deinen Kamelen!’ Mein Vorwurf an die Verantwortlichen des Vereins ist, dass sie sich davon nicht distanziert haben.”
Das komplette Interview lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der Sport Bild.