VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Wer die wilde Bayernliga-Zeit des TSV 1860 in den 80er Jahren selbst miterlebte, weiß: An der SpVgg Unterhaching hat sich der Löwe oft die Zähne ausgebissen, als Meisterkapitän Peter Grosser das Sagen im Vorort hatte. Selbst an die Zeit nach dem Bundesliga-Abstieg 2004 haben die Blauen viele schlechte Erinnerungen an den Lokalrivalen. Am 3. Dezember 2006 ging der TSV sogar einmal mit 1:5 im Sportpark unter. Das war ein Waterloo für die Schachner-Elf. Richtig Schläge gab es auch beim 4. Dezember 2005, als 1860 vor 50.000 (!) Zuschauern in der Allianz Arena mit 1:4 unterging. Hachinger Derby-Held war damals ein gewisser Necat Aygün, der mit Maske einen Doppelpack schnürte.

54833.jpg

Mittlerweile ist der Pendel in eine andere Richtung geschlagen - die Löwen sind für Haching inzwischen ein echter Angstgegner. Von den letzten drei Vergleichen der Neuzeit (inklusive Toto-Pokal) gewannen die Blauen zweimal - und beim einzigen Ausreißer, dem 1:1 im Sportpark am 26. September 2018, waren die Löwen ebenfalls haushoch überlegen, scheiterten aber beim Verwerten bester Torchancen an sich selbst. Das letzte Duell gewann 1860 im Elfmeterschießen, als Torwart Marco Hiller gleich drei Bälle entschärfte.

Angstgegner Haching? Das war einmal!

Und Michael Köllner, der neue Löwen-Trainer, hofft natürlich, dass sein Klub die positive Serie gegen die Vorstädter aufrecht erhalten kann. Er baut auch auf den eigenen stimmgewaltigen Anhang. Bis zu 6000 Löwen-Fans werden im mit 15.000 Zuschauern restlos ausverkauften Sportpark erwartet. “Das freut mich. Das wird gefühlt ein Heimspiel. Es werden mehr Löwen-Fans als Haching-Sympathisanten da sein. Wenn das Zusammenspiel zwischen Fans und Mannschaft so klappt wie beim Derby gegen Bayern, dann sieht man auch, was wir im Stande sind, zu leisten…”