VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Wie angespannt die finanzielle Lage beim TSV 1860 wirklich ist,ist an den jüngsten Vorgängen abzulesen: Der Verein startete vor einer Woche eine Bettel-Offensive an die eigenen Fans für die Finanzierung des Winter-Trainingslagers. Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik bekam Wind von dieser Aktion und erklärte sich spontan bereit, die Kosten in Höhe von 40.000 Euro zu übernehmen. Doch das Winter-Trainingslager ist nicht die einzige Baustelle: Bislang fehlt die mobile Rasenheizung am Einserplatz (Heizöl ist teuer) - gestern konnten die Köllner-Löwen nur auf dem Kunstrasen trainieren. Nach db24-Informationen ist man im Verein aber bestrebt, spätestens bis zum Start in die Rückrunde (Anfang Januar) eine Lösung zu finden.

Der von Präsident Robert Reisinger eingeschlagene Konsolidierungskurs macht sich an der Grünwalder Straße immer mehr bemerkbar - und nachdem der höchst umstrittene Ober-Löwe bis heute nicht das persönliche Gespräch mit Ismaik gesucht hat, müssen die Fans weiter leiden.

Laut “tz” muss Ismaik Darlehen in Höhe von 5 Millionen Euro wandeln, um eine positive Fortführungsprognose für seine Fußballfirma zu erreichen. Weiter schreibt das Blatt: “Sollte dies nicht geschehen, wäre nicht nur die angedachte Kapitalerhöhung hinfällig, sondern die KGaA ein Fall fürs Insolvenzgericht.” Sollten diese Informationen stimmen, wäre der Stichtag vermutlich der 31. Dezember. Gegenüber den Löwen-Profis hatte Ismaik bei einem Burger-Essen vor einigen Wochen allerdings eine Insolvenz bestritten.

Am morgigen Mittwochabend steigt die mit Spannung erwartete Aufsichtsratssitzung an der Grünwalder Straße - ob dann endlich an gemeinsamen Lösungen für eine positive Zukunft des Profifußballs gestrickt wird? Präsident Robert Reisinger, der vor einiger Zeit freiwillig aus diesem Gremium ausgeschieden ist, wird zu diesem Treffen nicht erwartet. Die Investorenseite wird von Saki Stimoniaris, Yahya Ismaik und Andrew Livingston vertreten, vom Verein sitzen Karl-Christian Bay, Thomas Heigl (Die Bayerische) und Verwaltungsratsboss Sebastian Seeböck am Verhandlungstisch.